Mitten in einer Live-Schaltung wurde die junge TV-Reporterin Julia Rauch am Samstagabend auf dem Heldenplatz von zwei Corona-Demonstranten attackiert. Einer der älteren Männer drängte sich direkt von hinten an die oe24-Mitarbeiterin und versuchte sie zu küssen – trotz laufender TV-Übertragung, direkt vor der Kamera.

Auf Twitter schrieb Julia Rauch dann wenig später: “Vielen Dank für die vielen Nachrichten. Mir geht es gut, aber Übergriffe dieser Art auf Medienvertreter sind auf das Schärfste zu verurteilen und müssen aufhören!”

Unfassbare Eskalation der Attacken gegen Medien

Die Empörung über diese Attacke gegen die Reporterin war auf den Socialmedia-Plattformen groß: “Ganz abgesehen vom sexistischen Übergriff ist hier ganz klar zu erkennen, dass sich diese Menschen ganz genau überlegen, was in ihren Körper reinkommt”, spielte ein Twitter-User auf die Schnapsflasche an, die einer der beiden Tatverdächtigen in die TV-Kamera hielt.

Und viel andere Zeugen dieses Vorfalls sind empört über die Attacke auf die oe24-Reporterin: “Unfassbar, diese Eskalation.” Selbst Impf-Kritiker die mit 44.000 anderen Personen an diesem erneuten Demo-Samstag gegen die Impfpflicht und gegen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung in Wien demonstriert haben, sind sauer: “Dieser Typ soll sich stellen – er bringt alle in Verruf, die friedlich bei dem Protest dabei waren.”

Das schreibt die oe24-Reporterin auf Twitter

Auch eXXpress-Team angegriffen

Aber diese miese Attacke auf die oe24-Reporterin war nicht der einzige Angriff auf Medienvertreter bei der Demo: An der Spitze der Kundgebung wurden Medienvertreter mit Schneebällen und Eisbrocken beworfen, berichtete die Polizeidirektion Wien. Ein Journalist sei bei einem weiteren Vorfall Opfer einer versuchten Körperverletzung geworden. Der mutmaßliche Angreifer konnte angehalten werden.

Ebenso wie Julia Rauch wurde eine puls24-Redakteurin beim TV-Dreh vor dem Kanzleramt attackiert. Dieser Angriff auf das TV-Team wurde von Impfgegnern auch gefilmt und auf Telegram verbreitet.

Auch das TV-Team vom eXXpress wurde auch an diesem Samstag erneut mehrmals bedrängt und verbal attackiert. Bei der Demo vor zwei Wochen wurde unser exxpressTV-Kameramann am Ballhausplatz niedergeschlagen und musste im Spital behandelt werden. Der Täter wurde ausgeforscht.

Was dieser offen gezeigte Hass gegen alle Medien einer kleinen Gruppe von Demonstranten bringen sollte, erschließt sich nicht ganz – die Bilder und Berichte von den aggressiven Attacken werden auch diskusssionwürdige Forderungen der Protestbewegung überdecken.

44.000 Menschen demonstrierten erneut am Samstag in Wien
Fast alle der Demonstranten blieben friedlich, nur einige wenige zeigten sich erneut extrem aggressiv.