Die 48 Migranten aus Venezuela waren aus heiterem Himmel auf der US-Ferieninsel Martha’s Vineyard im Bundesstaat Massachusetts gelandet. Das Eiland gilt als nobler Ferienort, wo auch viele Vertreter der regierenden Demokraten ihre Sommerfrische verbringen. Die Migranten waren vom Bundesstaat Texas aus über Florida auf die Insel geflogen worden. Gouverneur DeSantis bezweckte mit dieser Aktion vor allem eins: Er wollte die Öffentlichkeit auf den massiven Zustrom von Migranten aus Zentral- und Südamerika aufmerksam machen, denen die Regierung von Präsident Joe Biden Tür und Tor öffne.

Migranten seien falschen Versprechungen auf den Leim gegangen

Die Migranten selbst ließen nicht auf sich sitzen. Sie verklagten nicht nur DeSantis, sondern auch das Verkehrsministerium von Florida. In ihrer Klageschrift heißt es, dass sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Martha’s Vineyard gelockt worden seien. Und: Ihre Flucht in die USA sei der “verzweifelte Versuch, sich und ihre Familien vor Banden-, Polizei- und staatlich geförderter Gewalt und der Unterdrückung politisch Andersdenkender zu schützen.” Sie verdienten genauso viel Würde und Mitgefühl wie jeder andere. Auch die US-Regierung kritisierte die Aktion scharf und bezeichnete sie als „unmenschlich“. Nun wird es eine Untersuchung des Falls geben.

Republikaner werden von solchen Aktionen nicht abrücken

DeSantis jedoch scheint sich davon nicht beirren zu lassen. Er kündigte prompt weitere Aktionen an. Auch andere republikanische Gouverneure hatten aus Protest in den vergangenen Monaten Migranten in großer Zahl in demokratisch geprägte Regionen des Landes geschafft. So ließ etwa der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, zwei Busse voller Migranten in die Nähe der Residenz von US-Vizepräsidentin Kamala Harris in der Hauptstadt Washington bringen.