Ein Londoner Verein, der sich auf das Wiederauffinden von gestohlenen Kunstwerken spezialisiert hatte, meldet den österreichischen Behörden einen mysteriösen Anruf eines Mannes, der sich nach einem chinesischen Bronzegefäß im Wert von 80.000 Euro erkundigte.

Das Landeskriminalamt Wien ermittelte daraufhin in dem Fall. Die Recherche führten zu einer Spedition. Es stellte sich heraus, dass ein Mitarbeiter (45) des Unternehmens Kunstwerke aus dem Lager einer Kunsttransportfirma gestohlen hatte. Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Polizisten in der Wohnung des Österreichers gestohlene Gemälde und Zeichnungen von Gustav Klimt, Druckgrafiken von Egon Schiele und ein Portrait von Kaiser Franz Josef des Künstlers Friedrich Wailand sicher. Diese Gegenstände wurden jedoch nicht als gestohlen gemeldet. Deshalb werden noch weitere Ermittlungen geführt.

Rätselhafter Fall

Die Beamten fanden heraus, dass der 45-jährige Österreicher bereits in Kontakt mit einem internationalen Auktionshaus war. Die Polizei geht jetzt davon aus, dass der Tatverdächtige mit der Abfrage in der Datenbank des Londoner Vereins sicherstellen wollte, dass das Gefäß nicht als gestohlen gemeldet war.
Aktuell ermittelt die Polizei wegen drei weiterer gestohlener Kunstwerke. Dabei handelt es sich um ein Skizzenblatt des Künstlers Alfred Kubin, ein Plakat von Josef Mikl und ein Bild von Rudolf Hoflehner. Die Polizei vermutet, dass die Kunstwerke bereits verkauft wurden.
Der Tatverdächtige wurde auf freiem Fuß angezeigt.