“Alles für die Fisch”, oder “So setzt man Millionen in den Sand”: Das Schicksal eines Luxushotels in Spanien dürfte nicht nur die Auftrag- und Geldgeber zum Weinen bringen. Seit mittlerweile 20 Jahren rottet an der schönen Südostküste Spaniens ein halb fertiges Hotel vor sich hin. Einst sollte das Hotel Algarrobico eine Luxus-Anlage mit 411 Zimmern für Gäste aus der ganzen Welt werden – fertiggestellt wurde es jedoch nie. Der Grund dafür liegt an seiner Traumlage: Das Gelände des Geisterhotels liegt im Naturpark Cabo de Gata und extrem nah am Meer – zu nah. Der Naturpark ist zudem natürlich geschützt – das rief Umweltschützer auf den Plan und besiegelte das Schicksal des Algarrobico.

Umweltschützer protestierten

Während der 21-stöckige Betonriese am Strand von El Algarrobico für den zuständigen Immobilienkonzern als wirtschaftliche Katastrophe gilt, steht er bei Umweltschützern und linken Parteien als Erfolg. Diese setzen sich seit der Baugenehmigung im Jahr 2003 vehement für den Abbruch des Projekts ein. Zudem werde die Renaturierung der Landschaft direkt am Meer verlangt. Nach mehreren Teilerfolgen hat nun das Oberste Gericht dem Abriss zugestimmt.

Immobilienkonzern verlangt 70 Millionen Euro

Juristisch bleiben jedoch noch einige Fragen offen. Zum einen ist unklar, wer den Abriss finanzieren soll. Zum anderen verlangt der Immobilienkonzern von der Gemeinde eine Entschädigung in Höhe von 70 Millionen Euro für seine Fehlinvestition sowie für den erlittenen Imageschaden.