Der tödliche Schuss auf die Hauskatze hatte im vergangenen Sommer für heftigen Wirbel gesorgt und Antonio Tiberi einen veritablen Shitstorm von Tierschützern eingebracht. Der junge Radprofi, eines der größten Talente im Radsport überhaupt, hatte mit einem neuen Luftgewehr zunächst auf ein Verkehrsschild gezielt und anschließend absichtlich eine Katze erschossen. Dass es sich ausgerechnet um das Haustier von Tourismusminister Amati gehandelt hatte, machte den Vorgang noch delikater.

4000 Euro wegen Tierquälerei

Ende Februar musste der junge Italiener, der Weltmeister im Nachwuchsbereich des Radrennsports war, vor Gericht: “Ich war überzeugt, dass die Waffe nicht tödlich ist und überrascht, dass ich die Katze aus der Entfernung überhaupt getroffen habe”, sagte Tiberi im Prozess aus. Es half ihm nichts: Wegen Tierquälerei wurde der Segafredo-Profi zu einer Geldstrafe von 4000 Euro verurteilt.

Für den Tourismusminister war das Urteil enttäuschend. Amati: “Die Katze hat niemanden gestört, sie hat eine lange Zeit bei uns gelebt. Meine dreijährige Tochter hat sie geliebt. Du kannst kein Tier töten und mit einer Strafe von 4000 Euro davonkommen.” Tatsächlich hätte der Radprofi in Italien mindestens eine viermonatige Haftstrafe antreten müssen.

Radprofi: Erst suspendiert, nach Urteil gefeuert

Das hätte der gut verdienende Tiberi locker verschmerzen können. Doch sein Rennstall spielte nicht länger mit. Segafredo hatte die große Nachwuchshoffnung nach Bekanntwerden des Vorfall bereits vorübergehend suspendiert. Nachdem der Italiener jetzt schuldig gesprochen wurde, kündigte ihm das Team fristlos.