Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss nicht nur mit Morddrohungen gegen sich selbst leben, sondern ist auch besorgt über die Sicherheit seiner Familie. “Ich selbst werde immer noch bedroht, und auch für meine Kinder bekomme ich erschütternde Morddrohungen”, sagte Lauterbach dem Kölner Stadt-Anzeiger vom Dienstag.

“Mein Auto muss ich in einem Vorort parken. Ohne Personenschutz kann ich abends leider nicht vor die Tür gehen”, fügte er hinzu. Lauterbach wohnt in der Kölner Innenstadt. Im Frühjahr war bekannt geworden, dass eine „staatsfeindliche Gruppe“ die Entführung Lauterbachs geplant haben soll. Gegen vier Beschuldigte wurde damals Haftbefehl erlassen. Im Oktober wurde eine 75-jährige Frau unter Terrorverdacht festgenommen. Sie soll eine übergeordnete Rolle innerhalb der Gruppe gespielt haben.

Die Gruppierung hatte es sich laut der Bundesanwaltschaft zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen. Motivation sei dabei gewesen, die demokratische Bundesrepublik zu beseitigen und das Deutsche Reich von 1871 wieder aufleben zu lassen. Seit Jahren schon ist der Lauterbach Zielscheibe von Hass-Kommentaren, die sich vor allem gegen seine Corona-Politik richten. Im Mai hatte Lauterbach auf Twitter mitgeteilt, dass er sich dagegen zur Wehr setze.

CDU-Chef Merz übt heftige Kritik an Lauterbachs angstvollen Corona-Kurs

Derweil erntete Lauterbach einmal mehr scharfe Kritik von CDU-Chef Friedrich Merz für seine angstbeladene Corona-Politik. „Die Zeit der hohen Infektionsgefahr mit schwerem Krankheitsverlauf ist vorbei“, betonte Merz. „Damit sollten wir auch versuchen, so schnell wie möglich wieder in ein weitgehend normales Leben zurückzukehren – auch mit Corona.“ Merz sagte, er teile den „fast schon sirenenhaften Alarmismus“ von Lauterbach nicht. „Wir sollten zur Normalität zurückkehren und spätestens im Frühjahr nächsten Jahres Corona offiziell als beendet erklären.“