Alarmierendes hatte Sonntagmittag der kroatische Verteidigungsminister Mario Banozic in einer Pressekonferenz rund um die in Zagreb abgestürzte Drohne zu berichten. Es handelte sich bei dem Flugobjekt nicht, wie zunächst angenommen, um eine Aufklärungsdrohne. Vielmehr befand sich darin eine Fliegerbombe, wie Banozic bestätigte.

Spuren von Sprengstoff gefunden

Die Untersuchung sei in die Endphase eingetreten, sagte der Minister. “Zu Beginn der Untersuchung stießen wir auf Sprengstoffelemente”, deshalb hätte man besonders vorsichtig vorgehen müssen. “Es wurde eine Black Box gefunden, wir erwarten, daraus die Flugdaten zu extrahieren basierend auf der Radarreflexion”, unterstrich Banozic.

“Die Spuren von Sprengstoff deuten darauf hin, dass es sich nicht um ein Aufklärungsflugzeug handelt. Wir fanden Teile einer Luftbombe, die in sowjetischen Flugzeugen verwendet wird”. Auch bei der Drohne handelte es sich um ein veraltetes Gerät vom Typ “TU-141”, das sowohl von der ukrainischen, als auch der russischen Armee verwendet wird – der eXXpress berichtete.

Militärische Drohne beim Abflug

Die Drohne war nur kurz in Ungarn und Kroatien in der Luft gesichtet worden

Das Gebiet rund um den Einsturz der Drohne sei sicher. “Es gibt keine Sprengsätze mehr”. Die Bombe sei weg, sie war zuvor bereits explodiert, allerdings sei noch nicht bekannt wann. Es stelle sich auch die Frage, von welcher Seite die Drohne stammt – ob von der russischen oder der ukrainischen. “Es gibt Elemente, die von beiden Seiten stammen könnten.”

Auf ihrem 47-minütigen Flug nach Zagreb wurde die Drohne in der Luft eine Minute lang in Ungarn, und drei Minuten lang in Kroatien gesichtet, wie der eXXpress erfuhr. Demnach müsste die Drohne westlich von Kiew gestartet sein.

Weckruf für NATO und österreichisches Bundesheer

Der Vorfall ist für die NATO alarmierend. Immerhin konnte die Drohne des Nachts problemlos den Luftraum zweier NATO-Staaten überqueren. Alles spricht für ein Totalversagen der Luftraumüberwachung.

Auch Österreichs Luftwaffe erhöht nun die Einsatzbereitschaft, wie der eXXpress berichtete. Ein Problem: Militärische Flugzeuge haben für den Nachteinsatz normalerweise Sensoren, damit sie zum eindringenden Flugzeug nicht extra hinfliegen müssen, um es zu identifizieren. Solche Sensoren fehlen den Eurofightern.

Sollte die europäischen Staaten mehr in ihre Luftabwehr investieren?