Auffallen um jeden Preis – das ist dem “Falter”-Miteigentümer gelungen, wenn auch nicht so, wie er sich das vielleicht erhofft hat: Die sexistische und widerliche Darstellung der Lebensgefährtin von Sebastian Kurz als nackte Maria sorgt für eine Protestwelle – viele User schreiben auf Socialmedia-Plattformen, dass ein Abgang von Florian Klenk unvermeidbar sei. Zitat: “1996 musste ein Profil-Chefredakteur gehen, weil er damals Kanzler Vranitzky – wesentlich geschmackvoller – nackt am Cover zeigte.”

Und alle Kritiker sind sich einig: Susanne Thier, die Klenk hier auf dem Cover dem Spott seiner wenigen Leser aussetzt, war nie politisch aktiv und hat sich nie in die Öffentlichkeit gedrängt – es gebe in Österreich “keine Sippenhaft”, und es sei eine “widerliche Grenzüberschreitung”.

Angriff auf "eine völlig unbeteiligte Privatperson"

Die sexistische Gestaltung des “Geilzeit”-Covers (!) im Wiener Wochenblatt “Falter” zwang nun auch die Frauen- und Integrationsministerin zu einer Reaktion. Susanne Raab (ÖVP) wörtlich: “Dieses Cover ist sexistisch und geschmacklos. Dass hier völlig unbeteiligte Privatpersonen in die Öffentlichkeit gezogen und dort bloßgestellt werden, überschreitet eine Grenze.”

Bereits vor dieser bösartigen Aktion gegen eine junge Mutter stand der “Falter”-Chefredakteur mehrmals in der Kritik: So beschimpfte Klenk den bekannten Salzburger Plagiatsjäger Universitäts-Dozent Stefan Weber als “A …loch”, zuvor hatte der “Falter”-Miteigentümer auf dem ungesicherten WhatsApp-Kanal streng vertrauliche Akten der Staatsanwaltschaft samt den Telefonnummern mehrer Regierungsmitgliedern verschickt.

Und Klenk  musste erst kürzlich richtigstellen, dass ein vom “Falter” verbreitetes Gerücht – HC Strache hätte “ein Eigenurin-Amulett” getragen – ein Märchen war. Zur weiteren Beschädigung des Rufs eines politisch andersdenkenden Mitmenschen hat die Story natürlich sehr wohl beigetragen.

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft

Während auf Twitter und Facebook die Kritik am Miteigentümer des “Falter” weiter zunimmt, hat auch der Presserat schon einiges zu tun: Es seien laut “Kurier” bereits zahlreiche Anzeigen zum Thema “Falter”-Cover eingegangen.

Und wie der eXXpress eben erfahren hat, soll nun auch eine Sachverhaltsdarstellung in dieser Causa bei der Staatsanwaltschaft eingebracht worden sein.

Musste im Fall Strache eine Gegendarstellung bringen: "Falter"-Chef Florian Klenk

Auch Dominik Nepp fordert Konsequenzen

Auch für Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp kann dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleiben: „Das ist geförderter Sexismus und nicht zu akzeptieren. Auch wenn es die Wiener SPÖ genießt, dass ihr dank der vom Steuerzahler finanzierten Inserate wöchentlich von der Falter-Redaktion Honig ums Maul geschmiert wird, muss sie nun mit einem gänzlichen Inseraten-Stopp reagieren. Alles andere würde nur beweisen, dass jeglicher Einsatz der SPÖ gegen Sexismus nichts anderes als heuchlerische Lippenbekenntnisse sind“, so Nepp.

Ebenso fordert Nepp, dass dem Falter-Chefredakteur Florian Klenk der soeben verliehene Titel „Journalist des Jahres 2021“ nachträglich entzogen wird. „Was ist das für ein Zeichen für den heimischen Journalismus, wenn ein für plumpen Sexismus verantwortlicher Chefredakteur mit einer solchen Auszeichnung herumläuft“, fragt der Wiener FPÖ-Chef.
Nepp kündigt zudem eine Eingabe des Sachverhaltes an den österreichischen Presserat an.