775.465 Ankünfte wurden im ersten Drittel der Wintersaison, die immer von Anfang November bis Ende April dauert, verzeichnet. Es wurden rund 3,4 Mio. Nächtigungen verbucht, um 2,2 Mio. weniger als zu Vor-Corona-Zeiten. In normalen Jahren repräsentieren die beiden Monate rund 20 Prozent des Nächtigungsvolumens der Wintersaison. 54,2 Prozent der Übernachtungsgäste waren Deutsche, hier verzeichnete die Landesstatistik ein Minus von 36,6 Prozent. Bei den Niederländern, die sich für rund 12,1 Prozent aller Nächtigungen verantwortlich zeichneten, war es ein Rückgang um 30,2 Prozent, bei den Belgiern lediglich 16,5 Prozent. Die meisten Wintergäste übernachteten in Sölden, Ischgl und Neustift im Stubaital. In Ischgl wurden um 51,8 Prozent weniger Nächtigungen verbucht als in der Vor-Corona-Saison 2019/20.

"Minus kommt nicht überraschend"

“Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen haben wir mit dem Ergebnis der bisherigen Wintersaison wohl das Möglichste erreicht”, kommentierte der Geschäftsführer der Tirol Werbung, Florian Phleps, die aktuellen Zahlen gegenüber der APA. Er verwies auf Lockdown, Reisebeschränkungen und die Einstufung Österreichs als Hochrisikogebiet durch Deutschland. Unter diesen Gesichtspunkten komme “das deutliche Minus gegenüber der Vor-Coronazeit nicht überraschend”. Auch wenn die Omikron-Welle aktuell ein Jännerloch beschere, bleibe er für die weitere Wintersaison zuversichtlich.

Hörl blickt mit "nassen Augen in die Schweiz"

Branchenvertreter zeichneten gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) eine ähnliche, differenzierte Bilanz: ÖVP-Abg. Hörl sprach von Einbußen in den Tiroler Skigebieten in der aktuellen Saison von rund 30 Prozent im Vergleich zu einer durchschnittlichen Saison vor Corona. Betrachte man rein das Geschäft zu den Weihnachtsfeiertagen, so lasse sich ein Minus von 15 Prozent ausmachen, so der Obmann des Tiroler Wirtschaftsbundes. Insgesamt würden die vergangenen Wochen aber Mut machen, meinte Hörl, in der Branche sei man “verhalten zufrieden”. Allerdings blicke er “mit nassen Augen in die Schweiz, die mit einem Plus von 25 Prozent über den Fünf-Jahresschnitt rechnen – ohne dabei Sicherheitsmaßnahmen im Ausmaß wie sie bei uns vorgeschrieben sind, umzusetzen”, unterstrich Hörl.

LAbg. Gerber (ÖVP) zog gegenüber der APA ebenfalls eine “gemischte Bilanz”. Die Auslastung bis Weihnachten sei “aufgrund des sehr knappen und durchaus unplanbaren” Saisonstarts Mitte Dezember “sehr mau” gewesen. Die Auslastung am Jahreswechsel schätze er auf zwischen 70 und 80 Prozent, wobei bestimmte Regionen besser dagestanden hätten als andere. Schwarz sah Gerber indes für den restlichen Jänner: “Seit dem 10. haben wir anstatt des traditionellen ‘Jänner-Lochs’ einen ‘Jänner-Abgrund’, wir sind extrem schlecht gebucht”, fasste der Spartenobmann, selbst Hotelier, zusammen. Dennoch blickte auch er optimistisch in den Februar. “Die Buchungen sind gut”.