Superstolz präsentierte die grüne Energie- und Klima-Ministerin erst vor wenigen Tagen die #mission11 – die große Energiespar-Kampagne, die alle Österreicher dazu überzeugen soll, weniger Strom und Gas zu verbrauchen (auch deshalb, weil die Ministerin es nicht geschafft hat, noch mehr Gas-Reserven anzulegen).

Das schrille und grellbunte Marketing-Allerlei kostet die Steuerzahler 3,6 Millionen Euro, die Kreativen der Agentur Jung von Matt wurden bei der Vorstellung des ganzen Projekts überschwänglich gelobt: Die Tipps, dass Türen zu ungeheizten Räumen eher geschlossen bleiben sollten und zum Zähneputzen auch kaltes Wasser ausreicht, überraschten zwar nicht wirklich, aber das sauteure Design war zumindest nett.

Das Duplizieren

Jetzt kritisiert das bekannte Branchenmagazin “Horizont”, dass auch das Design für die #mission11-Ation “geklaut” sein könnte: So fällt tatsächlich bei einem Vergleich sofort auf, dass die Farbgebung und das Styling der Marketing-Kampagne des E-Auto-Anbieters Vibe Moves ziemlich ähnlich wie das Erscheinungsbild von Gewesslers #mission11 aussieht. Der Verdacht: Österreichs Steuerzahler haben 3,6 Millionen Euro für etwas überwiesen, was nicht wirklich diesem Wert entspricht.

“Horizont” analysiert dazu: “Plagiatsvorwürfe und -prüfungen sind komplex. Doch extreme Ähnlichkeiten sind nicht zu leugnen. Der Fall wird in der Branche diskutiert. Zudem handelt es sich nicht um die ersten Plagiatsvorwürfe gegen Jung von Matt Donau.”

Links das Design des E-Auto-Anbieters, rechts Gewesslers Energiesparkampagne ...

Agentur will Vorwürfe vom Tisch wischen

Inzwischen hat auch die Jung-von-Matt-Co-Geschäftsführerin Doris Christina Steiner auf die Vorwürfe reagiert: Man freue sich über alle Mitstreiter, die ebenso die Energiewende vorantreiben. Zitat: “Daher Gratulation an vibe – vor allem auch zu eurem hervorragenden Design-Geschmack, auch wenn Ähnlichkeiten nicht geplant waren.”

Ob allen Steuerzahlern, die mit immerhin 3,6 Millionen Euro Gewesslers #mission11 finanzieren müssen, diese Erklärung reicht, darf bezweifelt werden. Übrigens: Wer auf google #mission11 eingibt kommt auf die Website der Slowakin Katarina Benzova, die mit ihrem Umweltprojekt die Welt retten will. Also nicht einmal der Name der Energiespar-Aktion war neu oder ist eine besonders wertvolle Kreativleistung.

Eine weitere grüne Ministerin ist mit wesentlich ernsteren Plagiats-Vorwürfen konfrontiert: Alma Zadic. Seit Monaten prüft nun schon die Uni Wien die schweren Vorwürfe mehrerer Plagiats-Experten, dass weite Teile ihrer Doktorarbeit abgeschrieben worden sind.

Nach vielen Pannen und Skandalen massiv unter Druck: die grüne Energie-Ministerin Leonore Gewessler