Mit 200 km/h durch Wien: Trotz schwerem Unfall nur mildes Urteil für Raser
Mit einem milden Urteil von 15 Monaten bedingt ist am Montag ein 20-jähriger Raser am Wiener Straflandesgericht davongekommen, der vor einem Jahr auf der Flucht vor der Polizei auf der Stadtautobahn einen schweren Unfall verursacht hatte.
Mit weit überhöhter Geschwindigkeit von 200 km/h und rücksichtslosem Fahrstil gegenüber anderer Verkehrsteilnehmer raste er davon. Am Ende gab es mehrere Verletzte. Das bereits rechtskräftige Urteil erfolgte wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung und der Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Seine Fahrerlaubnis bekommt er erst in einem Jahr wieder.
“Wenn Sie den Führerschein wieder haben, müssen Sie sich wie alle anderen an Regeln halten. Sonst droht das Gefängnis”, mahnte die Schöffensenatsvorsitzende Daniela Zwangsleitner am Ende der Verhandlung. Der 20-Jährige hat bereits eine Therapie begonnen. Seinen BMW besitzt er immer noch, was bei der Richterin wenig Verständnis hervorhob, denn sein Geld investiert der Lehrling – obwohl er gar nicht damit fahren darf – in Versicherung und Politur. “Damit er schön da steht”, meinte der Beschuldigte. “Sie haben schon ein bisschen ein Problem mit Autos”, meinte Zwangsleitner.
"Habe mich erschreckt"
Der 20-Jährige hatte seit geraumer Zeit keinen Führerschein, weil er auf eine Nachschulung vergessen hatte. Im Herbst 2022 lieferte er sich zum ersten Mal eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, weil er eine rote Ampel ignorierte, “um rascher nach der Arbeit nach Hause zu kommen”. “Ich hab’ die Beamten gesehen und mich erschreckt”, begründete er seine Flucht, die allerdings rasch beendet war.
Kommentare