Für mitteleuropäische TV-Konsumenten ist kaum zu glauben, was ein russischer Sender tatsächlich seinen tausenden Zusehern zeigt: In einem TV-Studio diskutieren Experten vor einer interaktiven Karte Osteuropas darüber, wie ein Angriff der russischen Armee auf die NATO ablaufen könnte.

Mit Pfeilen werden die Stoßrichtungen der Streitkräfte eingezeichnet, und in den Ländern, die überrannt werden sollen, wird die (geringe) Mannstärke der NATO-Truppen visualisiert.

Aktuell im russischen TV: Wie der Angriff auf Europa und freie Staaten ablaufen könnte.

Bedrohung von Schweden

Die Streitkräfte-Experten sind sich im russischen TV einig: Zuerst müsste ein Vorstoß von Weißrussland nach Kaliningrad die noch weiter östlich stationierten NATO-Truppen abschneiden. Das NATO-Land Polen wird bei diesem Plan nicht wirklich ernst genommen – in der Folge dieses Vorstoßes sollen dann Estland, Lettland und Litauen erobert werden.

Vermutlich soll diese (noch nicht realistische) militärische Operation einer Absicherung oder der Ablenkung vom Einmarsch in die Ukraine dienen: Immerhin würden dann russische Truppen direkt Schweden bedrohen, das auch von der starken russischen Flotte unter Druck gesetzt werden könnte.

Erstes Ziel: ein Korridor von Weißrussland zur Ostsee

Russland-Experte: "Das ist üble Propaganda"

Dass die russischen Armee-Experten relativ unbekümmert über einen blutigen Konflikt und vielleicht sogar über den Beginn eines Dritten Weltkriegs plaudern, irritiert nicht wenige Social-Media-User, die diese Aufzeichnung auf Facebook oder Twitter sehen konnten.

Allerdings meint der bekannte österreichische Russland-Experte Gerhard Mangott: “Das ist nur üble Propaganda.” Ganz Europa wird weiter hoffen, dass es bei diesen Propaganda-Aktionen bleibt. Sonst wäre Omikron in all seinen Varianten die geringste Sorge im Jahr 2022.

Für die Angriffspläne konnten auch "Likes" vergeben werden . . .
Auch die schwedische Insel Gotland sei im Visier.

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