Eine Woche nach der Wahnsinnstat von Illerkirchberg hat sich die Situation vor Ort noch nicht beruhigt. Im Gegenteil: Am Wochenende demonstrierten 100 Anhänger der AfD vor der Asylunterkunft, in der jener Migrant (27) aus Eritrea seit sechs Jahren lebte, der Schülerin Ece (214) auf dem Schulweg getötet  und deren Freundin (13) niedergestochen haben soll.

Ein großes Polizeiaufgebot musste das Gebäude schützen. Aus Angst vor Rache-Aktionen an den verbliebenen Asylwerbern, wurde die Unterkunft von den Behörden geräumt. Wohin die Flüchtlinge gebracht wurden, ist unklar.

Eces mutmaßlicher Killer schweigt weiter

Die geladene Stimmung zusätzlich angeheizt hat ein erst jetzt bekannt gewordenes Vorgehen der örtlichen Behörden. Vor drei Jahren war in dem Ort schon einmal ein Mädchen (14) von einem Asylwerber vergewaltigt worden. Nachdem der Vergewaltiger seine Haftstrafe verbüßt hatte, wurde er erneut in Illerkirchberg unweit des Tatortes untergebracht.

Der mutmaßliche Mörder von Ece, der sich selbst schwere Messerverletzungen zugefügt hatte, schwiegt indes weiter. Er liegt in einem Justiz-Krankenhaus, sagt nichts zu seinem Motiv.

Neue Migrationsdebatte unter deutschen Politikern

Der Mordfall Ece, aber auch der jetzt bekannt gewordene Skandal um den Vergewaltiger, hat die Asyl-Debatte in der deutschen Politik neu entfacht: “So kann es einfach nicht weitergehen”, sagten am Wochenende mehrere Politiker, auch aus den Reihen der regierenden Ampel-Koalition.