Ein Streit vor einem illegalen Wettbüro in der Stadt Salzburg am 12. Juli 2022 hat am Donnerstag zu einem Prozess gegen einen Afghanen (33) wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes geführt. Der nicht geständige Mann soll mit einer Pistole absichtlich einen Schuss auf seinen jüngeren Bruder abgefeuert haben. Das Projektil traf eine Wand, prallte ab und traf den Bauch des Opfers. Der Angeklagte wurde anklagekonform zu 16 Jahren unbedingter Haft nicht rechtskräftig verurteilt.

Die Anklage basierte auf den belasteten Angaben des Opfers und eines Freundes des Beschuldigten im Ermittlungsverfahren. Die beiden Zeugen haben den Angeklagten (Verteidiger: Bernhard Kettl) heute jedoch entlastet. Das Schwurgericht am Landesgericht Salzburg glaubte ihnen aber nicht.

Zeugen änderten Meinung

Die zwei Zeugen begründeten die plötzliche Kehrtwende damit, sie hätten sich damals über den Angeklagten sehr geärgert und ihn deshalb falsch belastet. Vor Gericht wollten sie nun die Wahrheit sagen, betonten sie. Dass ihnen ein Verfahren wegen falscher Beweisaussage oder Verleumdung blühen könnte, nahmen sie offenbar in Kauf.