Massive Drohnen-Angriffe auf die Ukraine erschütterten am Montagmorgen die Hauptstadt Kiew. Mindestens eine Frau überlebte den Angriff nicht. In der ganzen Stadt gab es Luftalarm, die Bevölkerung musste stundenlang in Schutzräumen ausharren. Es war ein erster russischer Großangriff mit etwa 40 “Kamikaze-Drohnen”. Laut ukrainischen Quellen soll Wladimir Putin dem iranischen Regime mindestens 2400 Stück der unbemannten Luftfahrzeuge abgekauft haben.

Maximaler Schaden zum Preis von "nur" 20.000 Euro

Die auch in der Ukraine verwendete HESA Shahed 136 ist im Vergleich zu anderen Drohnen relativ “preiswert”. Das iranische Fabrikat ist bereits für 20.000 Euro zu erwerben, kann aber bei einem gezielten Angriff Schäden in Millionenhöhe an der Infrastruktur und bei militärischen Zielen verursachen.

Die technologische Ausstattung der Kamikaze-Drohne ist mager: Sie verfügt über keine intelligente Zielerfassung – das Zielobjekt muss zuvor eingegeben werden. Starthilfe bekommt die Drohne von einer Rakete, die kurz nach dem Abflug abgeworfen wird.

Mittels Autopilot fliegt die Shahed 136 dann zum anvisierten Ort, über dem sie mehrere Stunden lang kreisen kann, um dann mit bis zu 60 Kilo hochbrisanten Sprengstoff ins Ziel zu stürzen.

Die Reichweite der Drohne beträgt laut Hersteller “mehrere hundert Kilometer”, die Spannweite liegt bei 2,5 Metern, die Länge bei 3,5 Metern. Das Eigengewicht der Shahed 136, die von den Russen unter dem Namen “Geran 2” eingesetzt wird, beträgt 200 Kilo.

Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 240 Kilometern pro Stunde – das ist im Vergleich zu anderen Drohnen dieser Größe relativ langsam. Von einer umfassenden modernen Luftverteidigung könnten daher zahlreiche dieser Drohnen vor dem Ziel abgeschossen werden – darum wurden sie aktuell auch in Masse mit bis zu 40 Stück bei den bisherigen Angriffen eingesetzt.

Iranisch-russische Achse rückt Angriffsende in weite Ferne

Die Achse zwischen der iranischen Hauptstadt Teheran und Moskau macht somit ziemlich unmöglich, was diverse “Experten” schon seit Februar immer wieder prophezeit haben: Dass Wladimir Putin “die Raketen ausgehen”. Neben den Kamikaze-Drohnen soll er auch noch andere Waffen auf seiner “Bestellliste” haben: Die iranischen Raketen vom Typ Fateh-110 (“Eroberer”) sind mobile, taktische ballistische Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von 200 bis 300 Kilometer, allein der Gefechtskopf ist bis zu 448 Kilo schwer. Dazu will das Regime in Teheran der russischen Armee auch noch Raketen vom Typ Zolfaghar liefern: Diese Waffen sind eine Weiterentwicklung der Fateh-110 und haben eine Reichweite von 700 Kilometer – was eine direkte Bedrohung fast aller großen Städte der Ukraine bedeutet, falls diese Waffensysteme im Donbass stationiert werden.

Auch am Dienstagmorgen wieder Angriffe

Auch am Dienstagmorgen beschossen die Russen ukrainische Ziele – auf Twitter kursiert ein Video aus der viertgrößten Stadt Dnipro, auf dem schwarze Luftwolken über der Stadt zu sehen ist.