“Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält”, kündigte Außenminister Sergej Lawrow während eines TV-Interviews nun eine neue Phase der Kriegsführung in der Ukraine an. So wollen laut Lawrow die russischen Militärs nun die Nachschubverbindungen vom Westen an die Front im Osten der Ukraine angreifen, Eisenbahnanlagen, Tunnel und Brücken zerstören.

Putins Außenminister meinte: “Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt.”

Verwundete Ukrainer an der Front - der Druck der russischen Armee nimmt täglich zu.

Angriffe auf Nachschubrouten hätten für die Ukraine dramatische Folgen

Bisher konnten sämtliche Waffenlieferungen aus den westeuropäischen Nationen und aus den USA fast ungestört in das Kampfgebiet im Donbass und im Südosten der Ukraine geliefert werden. Eine Tatsache, die österreichische Militärexperten sich nur aus einem Grund erklären konnten: “Wladimir Putin wollte offenbar seinen Russen und dem Rest der Welt zeigen: Die Russische Föderation kämpft nicht allein gegen die Ukraine, sondern gegen die gesamte NATO. Mit den oft und gerne gezeigten TV-Bildern von deutschen Panzerhaubitzen oder US-Haubitzen im Fronteinsatz gegen die russische Armee ist diese Propaganda-Strategie sicher aufgegangen – jeder konnte und kann sehen, wie viele westliche Geschütze und Panzerabwehrraketen in der Ukraine im Einsatz sind.”

So wurden von der ukrainischen Armee angeblich bereits knapp 9000 Javelin-Panzerabwehrraketen abgefeuert – also etwa 1000 pro Monat oder etwa 30 täglich. Allerdings produzieren US-Unternehmen wie Lockheed Martin und Raytheon jährlich nur 2100 Panzerabwehrraketen für das Javelin-System.

Der Bedarf an Nachschub aus den westlichen Nationen für die Regierung in Kiew ist jedenfalls gigantisch groß, eine Unterbrechung der Nachschubrouten wäre für die ukrainischen Streitkräfte dramatisch. Schon jetzt sorgen die gezielten Angriffe auf die Stromversorgung der Ukraine für massive Probleme in der militärischen und zivilen Versorgung – sogar Dampfloks sollen in der Ukraine wieder eingesetzt werden.

Die neuen Pläne Moskaus gefährden die Nachschublieferungen, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringend benötigt.