Viele Menschen befinden sich wirtschaftlich in einem Jammertal. Grund zum Jubeln hat man am Luxussektor. Dort erwarten Experten für das heurige Jahr einen Wachstumsrekord von 15 Prozent. Das bedeutet, dass die Menschen für Luxusgüter 2022 rund 353 Milliarden Euro ausgeben werden. Das ist noch mehr als 2019, bevor die Corona-Pandemie begann, und zwar um ein sattes Viertel mehr.

Warum das so ist, erklärt Fernando Fastoso, Luxusmarkenexperte und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Markenmanagement für Luxus- und High-Class Marken an der Universität Pforzheim gegenüber dem „Manager Magazin“ so: „Der Luxusmarkt ist ein globaler Markt. Probleme in einigen nationalen Märkten werden von anderen Märkten ausgeglichen, was in sehr widerstandsfähig macht. Das hat sich auch während der Pandemie gezeigt.“ Von der Öffnung der Märkte in Indien und China profitiere die Branche extrem.

Immer mehr Jugendliche greifen zu luxuriösen Markenwaren

Hinzu kommt, dass jene Kunden, die mehrheitlich zu Luxusgegenständen greifen, auch weniger von der Krise betroffen sind als andere Einkommensschichten. Laut einer Studie von Bain & Company ist auch die Jugend für diesen Luxusmarken-Hype verantwortlich. Mittlerweile ist das Alter, in dem es wichtig ist, Louis Vuitton, Gucci, Prada und Co. zu tragen, bereits auf 15 Jahre gesunken.

Der neue reichste Mann der Welt: Bernard Arnault

Luxusimperium LVMH schraubte Umsatz in nur neun Monaten auf 56,6 Milliarden Euro hoch

Vor allem das französische Luxusimperium LVMH, zu dem auch Louis Vuitton gehört. Die Aktie erzielt aktuell Höchstwerte und steht bei 726 Euro. Zum Vergleich: Im Mai dieses Jahres hatte sie noch einen Wert von 538 Euro. Das Unternehmen LVMH hat bereits für die ersten drei Monate ein Umsatzwachstum von 28 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro gemeldet. Da ist das Weihnachtsgeschäft vom letzten Quartal naturgemäß noch nicht mit einberechnet. Durch diesen wirtschaftlichen Höhenflug löste LVMH-Boss Bernard Arnault (73) auch Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk (51) als reichsten Mann der Welt ab.