Kathy McCollum hat eben ihren Sohn verloren. Rylee McCollum war einer jener 13 US-Soldaten, die bei Bombenanschlägen von Selbstmordattentätern in Kabul ermordet wurden. Die verzweifelte Mutter machte im Radio gegenüber dem Talkmaster Andrew Wilkow ihrer Wut Luft.

Rylee McCollum hätte heimfliegen sollen, zur Geburt seines Sohnes

Erst 20 Jahre und sechs Monate war ihr Sohn alt – noch ein Baby, als 9/11 die Welt erschütterte. Nun ist er wohl eines der letzten Opfer des Kriegs gegen den Terror. Doch dieses Todesopfer hätte leicht vermieden werden können, wie seine Mutter unterstreicht. Eigentlich hätte Rylee Mc Collum nämlich aus Jordanien, wo er stationiert war, nach Hause fliegen sollen – “um bei seiner Frau zu sein und die Geburt seines Sohnes mitzuerleben”.

Doch dazu kam es nicht: Wegen des Tumults in Afghanistan wurde Cylee McCollum gemeinsam mit 6000 anderen Soldaten nach Kabul geschickt, um die Evakuierung von US-Amerikanern und verbündeten Afghanen zu unterstützen. Kathy McCollum kommentiert mit Blick auf US-Präsident Joe Biden: “Dieses schwachsinnige, demenzkranke Stück Dreck hat meinen Sohn einfach in den Tod geschickt.”

Um 4 Uhr Früh sei sie aufgewacht, berichtet McCollum. “Zwei Marinesoldaten standen vor meiner Tür und sagten mir, mein Sohn sei tot.”

"Sie hatten viele Monate Zeit, um jeden aus Afghanistan herauszubringen"

Die Mutter ist überzeugt: “Das war ein unnötiges Debakel, mit dem man angemessen hätte umgehen können. (…) Sie hatten viele Monate Zeit, um jeden aus Afghanistan herauszubringen, und sie haben sich entschieden, dies nicht zu tun. Also haben sie 6000 Soldaten hingeschickt.”

Die Frau aus dem US-Bundesstaat Colorado sagte, dass sie ihre Reaktion auf die Ereignisse öffentlich machen wollte. “Ich konnte nicht einfach faul herumsitzen, weil ich denke, dass ich durch meinen Zorn die Dinge verarbeite – und nicht durch Tränen.”

In der Zwischenzeit waren die Spenden für die Witwe und das ungeborene Kind von Rylee McCollum bis Sonntagmorgen auf fast 500.000 Dollar angestiegen: Zwei getrennte Spendenaktionen für die Familie des getöteten Marinesoldaten brachten insgesamt 487.000 Dollar ein.