“Machen wir was” – dieser Verein (ZVR 1097923881) mit Sitz in Wien-Landstraße wurde am 15. Mai 2018 gegründet. Politik-Insider wissen: Fast exakt ein Jahr später, am 17. Mai 2019, wurden die wenigen Video-Schnipsel aus dem Ibiza-Dreh veröffentlicht, die Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache den Vizekanzler-Job kosteten und in der Folge die Bundesregierung von Türkis-Blau beendeten.

Das auffällige Datum der Gründung des tiefroten Vereins kann sicher Zufall sein, dass ein IT-Techniker noch immer in den Vereinsdaten als Mitverantwortlicher genannt wird, natürlich ebenso. Sicher kein Zufall ist jedoch, dass diese politisch bisher eher unauffällige Plattform nun als Betreiber der Website andibabler.at aufscheint und auch offensichtlich Kontoinhaber des Spendenkontos für den Pro-Asyl-Regionalpolitiker Babler ist, der Pamela Rendi-Wagner an der Parteispitze ablösen möchte.

Drei Namen fallen kurz nach Vereinsgrünung

Ein Informant des eXXpress wundert sich: “Warum übernimmt eigentlich ein Verein in Wien die Spendensammlung und offensichtliche Finanzierung des parteiinternen Wahlkampfs des Bürgermeisters in Traiskirchen? Gab’s in Traiskirchen keine Möglichkeit, einen verein zu gründen?” Das, so der eXXpress-Leser, sei noch dazu insofern bemerkenswert, weil ausgerechnet die SPÖ immer wieder in jüngster Vergangenheit das Bestehen parteinaher Verein scharf kritisiert hat.

Insgesamt fallen drei Namen kurz nach der Gründung des Vereins “Machen wir was” auf: Irini Tzaferis und Senad Lacevic sind Bezirkspolitiker der SPÖ, Ludwig Dvorak ein auf Social-media-Plattformen durchaus aktiver Mitarbeiter der Arbeiterkammer. Bis 12. 4. 2020 waren sei im Vereinsvorstand, dann fehlen weitere Informationen zu der Plattform, die jetzt Babler unterstützen soll.

Finanzierung ist unklar

In der SPÖ-Zentrale an der Löwelstraße erinnert man sich noch dunkel an eine Aktivität des Babler-Spendenvereins: Als im November 2019, nach dem unrühmlichen Abgang von Ex-Kanzler Christian Kern im September 2018, Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch die Bundes-SPÖ vor einem blamablen Konkurs retten musste und deshalb in einer dramatischen Aktion 27 Partei-Mitarbeitern kündigen musste, protestierte auch der Verein “Machen wir was”. Die Kritik nutzte wenig – immerhin hatte die Partei damals 14,9 Millionen Euro Schulden.

Wer den Verein jetzt finanziert ist unklar – aber vielleicht gibt der angeblich die Transparenz liebende Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler ja bald selbst dazu Auskunft.