“Wir haben den Identitären einen Besuch abgestattet. Wenn vor dem ‘politischen Islam’ gewarnt wird, muss man erst recht vor dem politischen Faschismus warnen!” – mit diesen Worten verbreitete der Unternehmer Niko Kern, Sohn von Altbundeskanzler Christian Kern, Fotos einer Guerilla-Aktion, die er mit zwei Freundinnen, darunter seiner Lebensgefährtin Lisa Maria Goger, NEOS-Bezirksrätin in Wien-Margareten, am Samstag im 5. Bezirk durchgeführt hatte. Das Trio hatte an Treffpunkten der extrem rechten Identitären Bewegung Sticker angebracht, die vor “politischem Faschismus” warnen. “Achtung! Politischer Faschismus in deiner Nähe” war darauf zu lesen.

Im Netz kam die Aktion gut an, viele schmunzelten darüber und lobten das Trio – naturgemäß sorgten die Sticker aber für deutlichen Missmut bei sehr rechten Nutzern des Kurznachrichtendienstes Twitter. Mehrere twitterten am Sonntag die LPD Wien an und beklagten sich darüber, dass bei der Aktion “verfassungswidrige Symbole” verbreitet worden sind. Und die Polizei reagierte tatsächlich darauf: Bei einem offensichtlichen Siff-Account mit  dem einschlägigen Namen “Heteronormativer BvB – Orban-Enthusiast @zeigBauchi” bedankte sich die LPD Wien tatsächlich für den Hinweis und versicherte, dass man sich die Vorwürfe ansehen werde.

Die LPD Wien prüft laut eigener Aussage jetzt den Sachverhalt Twitter Screenshot

Dass jetzt eine mögliche Anzeige gegen ihn geprüft wird, sieht Niko Kern gelassen. Ihm sei es um die politsiche Botschaft gegangen und er freut sich, wie er dem eXXpress versichert, dass die Sticker-Aktion auf sehr viel Zustimmung gestoßen ist.