108.000 Asylanträge wurden im Jahr 2022 in Österreich gestellt. Die meisten Asylwerber sind dabei nirgends registriert worden, als sie die EU-Außengrenze überschritten haben. Für den Wunsch eines Grenzschutzes wurde Österreichs Regierung jedoch lediglich angegriffen. Nun schließt sich jedoch auch Bayern dieser Forderung an.

„Der Schutz der EU-Außengrenzen ist das Gebot der Stunde. Die Ein- und Durchreiseländer der EU vernachlässigen sträflich ihre Pflicht, Daten von Migranten ohne Visum zu erfassen. Dass immer mehr Menschen völlig unkontrolliert in die EU kommen, ist auch ein zunehmendes Sicherheitsrisiko. Ohne Registrierung und Überstellungsmöglichkeit für Deutschland wird man früher oder später wieder über nationale Grenzschutzmaßnahmen reden müssen”, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gegenüber der Welt.

Bayerns Innenminister Herrmann hofft auf Trendwende

Nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten am vergangenen Freitag für eine strengere Begrenzung illegaler Migration ausgesprochen, hofft auf eine Trendwende. “Schengen heißt nicht, keine Kontrollen mehr, sondern der Deal war immer: Die Binnengrenzkontrollen können dann entfallen, wenn die Außengrenzen gut geschützt sind. Grundbedingung war auch die Möglichkeit für Hauptzielländer wie Deutschland, unerlaubt weiterziehende Asylsuchende wieder in den zuständigen Staat zurückzubringen”, betonte er.

Zwei Drittel haben keinen Eurodac-Treffer

Eine Auswertung des europäischen Registrierungssystems Eurodac durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), zeigt zudem: Die Mehrheit der nach Deutschland kommenden Asylzuwanderer reist unregistriert über die EU-Außengrenzen ein. Zwei Drittel der 151.277 Erstantragstellern bei unseren Nachbarn hatten keinen Eurodac-Treffer. Das heißt: Die Menschen können nicht mehr in ein anderes europäisches Land zurücküberstellt werden.