TV-Duelle wird sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Wahlkampf keine liefern. Stattdessen gab es bisher eine ziemlich verunglückte “klimafreundliche” Zugfahrt und einen Spaziergang in einem gesperrten Waldgebiet. Bei der Eröffnung der Bregenzer Festspiele gab es erhöhten Polizeischutz für VdB. Konkrete Hinweise, warum diese nötig waren gab es nicht.

Buh-Rufe im Land ob der Enns

An der Seite seiner Frau Doris Schmidauer und seinem Schweizer Amtskollegen Ignazio Cassis eröffnete das Staatsoberhaupt nach zweijähriger Pause die Festspiele in Bregenz. Mit von der Partie: die Angst vor radikalen Corona-Leugnern. Tatsächlich stieß Van der Bellen bei seinen jüngsten Auftritten in der Öffentlichkeit nicht gerade auf viel Sympathien der Bevölkerung. Bei seinem Auftritt in Eferding (OÖ) wurde er laut ausgepfiffen, musste sogar seine Rede absagen. Zu laut waren die Buh-Rufe seiner Gegner. Und auch zuvor in Wels wurde der Bundespräsident beschimpft.

Immer heftiger: Proteste gegen Van der Bellen bei einem Auftritt.

"Anti-Impf-Eiferer"

Dagegen rüstet die Polizei nun auf und vergrößert die Großaufgebote einmal mehr. Die Exekutive nehme die Bedrohung sehr ernst, heißt es von der Exekutive auf “oe24”. Man könne “in Zeiten wie diesen” nichts ausschließen. Eine akute oder konkrete Gefahrenlage – oder gar tatsächliche Hinweise auf geplante Aktionen – gibt es aber nicht.

Beinahe wäre übrigens über diese Zwischenfälle in vielen Medien gar nicht berichtet worden. Ein Massenblatt ließ sich nach zweitägiger Bedenkzeit dann doch noch dazu hinreißen, die Demonstranten als “Anti-Impf-Eiferer” zu bezeichnen.

VdB: "Regierung muss schneller regieren"

Aber auch VdB selbst findet kritische Töne. So rüffelte er zuletzt die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Kommunikation über die Energiekrise. “Das muss besser werden – das ist klar. Die Regierung muss rascher reagieren und kommunizieren, vor allem muss einfach mehr weitergehen. Die Bevölkerung weiß, dass Vorhersagen schwierig sind und dass in diesen Zeiten niemand genau sagen kann, was kommt. Trotzdem müssen wir in unterschiedlichen Szenarien und Lösungsoptionen denken, um vorbereitet zu sein”.

Angesichts der Tatsache, dass unsere Parlamentarier bis 21. September auf Urlaub sind, wird das mit dem “rasch kommunizieren” wahrscheinlich schwierig.