Es sollte ein perfekter Abend werden. Teamchef Ales Pajovic schöpfte zum Auftakt der Handball-EM gegen Polen aus dem Vollen. Nikola Bilyk und Alexander Hermann feierten ihr Comeback bei einem Großereignis, in der Vorbereitung hat man gut gearbeitet, alles Spieler waren fit und im Gegensatz zu den Polen blieb man auch von Corona verschont. Den Spielern war die Vorfreude auf den EURO-Start anzumerken.

Am Ende musste man eine 31:36 Niederlage hinnehmen. “Wir waren zu Spielbeginn von ihrer Abwehr ein wenig überrascht. Sie haben sehr aggressiv gespielt, aber wir haben trotzdem über den Kreis und den Rückraum den Weg zum Tor gefunden. Der Angriff war heute auch nicht das Problem. Das lag in der Deckung. Wir haben es nicht geschafft Polen im Eins gegen Eins und Zwei gegen Zwei zu stoppen, haben uns schwer getan gegen ihre großen Kreisläufer zu verteidigen,” meinte Ales Pajovic nach dem Spiel gegen Polen.

36 Gegentore sind zu viel

Der Teamchef kritisierte überdies die vielen Gegentore. 36 Tore sind zu viel. Da ist es schwer ein Spiel zu gewinnen. Aber die Jungs haben gekämpft und wir schauen jetzt nach vorne, gehen weiter und bereiten uns auf Deutschland vor.“ Deutschland ist der nächste Gruppengegner von Österreich. Am heutigen Sonntag um 18.00 Uhr möchten die ÖHB-Herren den ersten Sieg bei der EM einfahren. Die Bilanz spricht allerdings nicht für Österreich. In 54 Spielen gab es erst vier Siege. Die DHB-Auswahl kämpft derzeit mit einem Umbruch, konnte aber dennoch einen 33:29 Sieg gegen Weißrussland einfahren.

Dennoch gehen die Deutschen als Favorit in dieses Spiel. Zu allem Überfluss muss man neben der Niederlage gegen Polen auch noch den Ausfall von Lukas Hutecek verkraften. Im Spiel gegen Polen zog er sich eine Knöchelverletzung zu. Sechs Wochen muss Lukas Hutecek pausieren und das Bein dabei möglichst ruhig stellen. Glück im Unglück, meinte dazu ÖHB Sportdirektor Patrick Fölser: “Wir haben im ersten Moment das Schlimmste befürchtet. Huti wird uns fehlen, keine Frage, aber leider gehören Verletzungen zum Sport dazu. Damit müssen wir umgehen und wünschen ihm eine rasche Genesung.”

Für Lukas Hutecek wurde umgehend sein ehemaliger FIVERS-Teamkollege Marin Martinovic nachnominiert, der nach einem negativen PCR-Test bereits am Abend zur Mannschaft dazugestoßen ist und am heutigen Sonntag gegen Deutschland sein EURO-Debüt feiert.