Seit wenigen Stunden gilt der Befehl der Ausweitung der Einsatzbereitschaft der aktiven Luftraumüberwachung für Österreichs Luftstreitkräfte bis 20 Uhr: Damit wird die Fähigkeit, mit den in Zeltweg stationierten Eurofighter-“Typhoon”-Jets Österreichs Luftraum zu schützen um mehrere Stunden ausgeweitet, erfuhr der eXXpress aus Regierungskreisen.

Für diese Maßnahme gebe es auch einen konkreten Anlass: Die Experten der Luftstreitkräfte hätten den Flug der riesigen “TU-141”-Drohne aus der Ukraine bis nach Zagreb genau analysiert. Wie der eXXpress als erstes deutschsprachiges Medium berichtet hat, schlug diese Drohne in der Nacht von 10. auf 11. März im Stadtteil Jarun ein und hinterließ einen gewaltigen Krater.

Österreichs Streitkräfteführung weiß nun, dass dieses 6200 Kilo schwere unbemannte Fluggerät  “westlich von Kiew” gestartet worden ist – was zusätzlich Anlass zur Sorge gebe: Dieses Gebiet wird noch weitläufig von der ukrainischen Armee gehalten.

Die "TU-141"-Drohne war mehr als 1000 Kilometer über Ungarn und Kroatien unterwegs

Tieffliegende Drohen blamierte gesamte NATO-Luftverteidigung

Da beide Kriegsparteien über derart veraltete Drohnen vom Typ “TU-141” verfügen, dürfte der Standort des Abschusses auf die Verwendung durch die ukrainische Armee hinweisen. Wobei sich dann die Frage aufdrängt: Wollte die ukrainische Regierung mit einer “False Flag”-Aktion ein Argument für die Durchsetzung einer Flugverbotszone liefern?

Der Drohnen-Flug hätte jedenfalls viel mehr Unglück anrichten können: Nur kurz sei die 700 km/h schnelle, nur etwa 1000 Meter hoch fliegende Drohne im ungarischen und etwas später auch noch für drei Minuten im kroatischen Luftraum von der Luftraumüberwachung zu sehen gewesen, bevor sie in Zagreb abstürzte. Wie durch ein Wunder nur auf einem freien Platz, nicht auf Häuser.

Die Drohne – egal, ob von Ukrainern oder Russen – blamierte jedenfalls die gesamte milliardenteure Luftraumüberwachung der NATO-Streitkräfte. Beruhigend ist allerdings: Der große NATO-Luftwaffenstützpunkt Aviano in Norditalien war nie das Ziel dieser “TU-141”.

Österreichs Eurofighter sind nun täglich länger im Einsatz

24-Stunden-Dienst der Eurofighter nicht möglich

In der Führung der österreichischen Streitkräfte wird dieser Vorfall sehr ernst genommen. “Unsere Eurofighter sind in der Lage, eine derartige Drohne vor dem Einschlag in einem Stadtzentrum abzuschießen. Aufgrund der vorhandenen Crash-Simulation können wir auch dafür sorgen, dass die Drohne so abgeschossen wird, dass die Wrackteile über unbewohntem Gebiet niedergehen”, erklärt ein Insider der Luftstreitkräfte gegenüber dem eXXpress.

Nun wurde vorerst die Einsatzbereitschaft der 15 österreichischen Eurofighter ausgeweitet. Ein 24-Stunden-Dienst – wie in der Schweiz – wäre laut Militärexperten in der jetzigen Situation nach dem Drohnen-Vorfall am sinnvollsten. Allerdings: Dem Bundesheer fehlt das Personal – und die Budgetmittel für die nötigen Überstunden. So ist vorerst um 20 Uhr Schluss mit der Möglichkeit, eine ukrainische oder russische Drohne abzufangen …

Gewaltig: Auch die Ukraine hat noch einige "TU-41"-Drohnen.
Die Flugroute der Drohne
Der gewaltige Krater in Zagreb.