US-Generalstabschef Mark Milley hat betont, die Vereinigten Staaten wollten nach dem militärischen Zwischenfall mit Russland über dem Schwarzen Meer keine Eskalation. “Zwischenfälle kommen vor. Und wir wollen eindeutig keinen bewaffneten Konflikt mit Russland”, sagte Milley am Mittwoch in Washington. Er reagierte damit auf die Frage, ob es sich bei dem Vorfall um einen kriegerischen Akt handle.

Der Absturz einer unbemannten US-Überwachungsdrohne über dem Schwarzen Meer nach einer Begegnung mit russischen Kampfjets sei wahrscheinlich keine Absicht der Russen gewesen, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. Russland hatte die USA nach dem Zwischenfall gewarnt, sich von seinem Hoheitsgebiet fern zu halten. Zu dem Vorfall kam es im Luftraum nahe ukrainischen Gebieten, die Russland annektiert hat.

Telefonat zwischen Verteidigungsministern

Agenturberichten zufolge haben US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein russischer Amtskollege Sergej Schoigu miteinander telefoniert. Die Initiative sei von den USA ausgegangen, berichten Nachrichtenagenturen am Abend unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Nach dem Absturz hatten die USA Moskau vor einer Eskalation gewarnt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, ein derart unangemessenes Vorgehen russischer Piloten könnte zu “Fehleinschätzungen” zwischen den Streitkräften beider Länder führen. US-Verteidigungsminister Austin warf Russland aggressives Verhalten vor. Moskau will die Drohne jedenfalls finden und bergen.