Bei dem verheerenden Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet sind auch zwei Opfer mit österreichischer Staatsbürgerschaft zu beklagen. Wie das Außenministerium Dienstagmittag mitteilte, wurden diese in der Provinz Kahramanmaraş, die im südlichen Teil Anatoliens liegt, tot geborgen.

Ein Dutzend österreichische Staatsbürger vor Ort

Darüber hinaus würden aktuell keine Informationen über als vermisst geltende Österreicher vorliegen. Das Außenministerium sowie die österreichischen Vertretungen würden mit einem Dutzend betroffenen österreichischen Staatsbürgern in Kontakt stehen, die jedoch unversehrt geblieben sind.

Österreichischer Hilfskonvoi reist heute ab

Am Dienstag reisen 85 Soldaten der “Austrian Forces Disaster Relief Unit” (AFDRU) in die Türkei ab, um dort Verschüttete zu retten. Nach bereits erfolgter Freigabe durch die EU machte sich das Erkundungsteam von Linz-Hörsching auf den Weg. Am Flughafen Wien-Schwecht wurde weiteres Equipment verladen und am Nachmittag werden die verbliebenen Kräfte abfliegen.

“Die rasche Einsatzfähigkeit unserer Soldaten zeigt, wie wichtig es ist, für die Bewältigung extremer Situationen Experten mit dem erforderlichen Know-how und das nötige Material dafür bereitzuhalten”, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). Die Folgen in der Türkei und in Syrien seien verheerend und nach wie vor viele Menschen unter den Trümmern begraben. “Für uns ist es wichtig dort zu helfen, wo helfende Hände ganz dringend benötigt werden.” Das Bundesheer würde daher gemeinsam mit freiwilligen Helfern und mit den örtlichen Rettungsorganisationen bei der Suche nach Verschütteten helfen. “Ich wünsche allen Soldatinnen, Soldaten und Zivilbediensteten für diesen herausfordernden Einsatz viel Kraft. Kommen Sie gesund wieder nach Hause!”

Der Katastrophenhilfeeinsatz ist nach derzeitigen Planungen für etwa zehn Tage anberaumt. Das AFDRU-Katastrophenhilfeelement ist so strukturiert, dass drei Rette- und Bergegruppen an zwei getrennten Suchorten zum Einsatz kommen können. Sanitäts-, Logistik- und Hygieneexperten des Bundesheeres unterstützen die Retter bei ihrem Einsatz. Die Soldaten haben außerdem sechs Hunde mit.

25 Tonnen Material werden mitgenommen. “Wir haben Unterkunftszelte, Sanitäreinrichtungen, Duschen, Waschmöglichkeiten und die gesamte Verpflegung mit”, berichtete Oberstleutnant Otto Fritz beim Verladen am Flughafen Wien. Die Soldaten versorgen sich die zehn Einsatztage autark – um “den lokalen Behörden nicht zur Last zu fallen”, sagte Fritz. Das Vorkommando macht in der Türkei Erkundungen, sodass die Soldaten unmittelbar nach der Ankunft mit Rettungsmaßnahmen beginnen können.