„Angesiedelt bereits zu Kaisers Zeiten, ausgerottet von Ulli Sima“, kommentiert etwa der Umweltsprecher der Wiener FPÖ, Udo Guggenbichler, das Vorhaben. „Ich stehe generell für den Schutz der Tiere und nicht für wahllosen abschießen, bloß weil es jahrelanges Missmanagement gegeben hat. Ich bin überzeugt davon, dass ein ausgewogenes Wildtiermanagement, das nicht zur Ausrottung führt reicht, um die Zahl zu dezimieren.“ Das gilt, geht es nach dem Freiheitlichen, auch für die Mufflons. Eigentlich eine invasive Art, die in Österreich nicht beheimatet ist, wie man im Lainzer Tiergarten betont.

Kein Verständnis für das "Herausschießen": FPÖ-Umweltsprecher Udo GuggenbichlerFPÖ

eXXpress-Leser und Tierpark-Besucher sehen es wie Guggenbichler und kommentierten: „Lasst doch die Tiere in Ruh“, oder „eine Frechheit“, „unglaublich“ Ein Leser bezeichnete die Abschüsse gar als „barbarisch“.

FPÖ warnt vor Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest

Zudem kann Guggenbichler nicht verstehen, warum man – wenn schon Tiere dezimiert werden müssen – nicht das Schwarzwild vermehrt herausschießt. „Wildschweine sorgen außerhalb des Lainzer Tiergartens für Probleme ohne Ende. Zudem besteht die Gefahr der Übertragung der gefährlichen Afrikanischen Schweinepest. Noch haben wir das Glück, dass es in Österreich keine Verbreitung unter dem Schwarzwild gibt, strenge Auflagen hat das zuständige Gesundheitsministerium jedoch schon 2019 aufgelegt.“ Aus gutem Grund, wie Guggenbichler sagt, denn schließlich müsse alles getan werden, um eine Kontamination in der landwirtschaftlichen Schweinehaltung zu verhindern. „Für die Bauern wäre eine Ausbreitung eine echte Existenzbedrohung.“

MA49 steht hinter der "Ausrottung" des Rotwilds

Der Lainzer Tiergarten und die Stadt Wien will aktuell nicht vom Wildtiermanagement abrücken. Seit 2015 wird geprüft, evaluiert, adaptiert und nicht zuletzt auch die Meinung von Experten eingeholt. Ob man von einer „Ausrottung des Rotwildes“, wie das Vorhaben auch von Seiten der MA49 im zuständigen Ausschuss bestätigt wurde, auf Grund des öffentlichen Drucks absehen wird, bleibt abzuwarten.