Die gegen den ukrainischen Präsidenten gerichtete Äußerung von Sergej Lawrow, in der er Selenskyj mit Hitler verglich, da dieser “auch jüdisches Blut gehabt habe” (der eXXpress berichtete), könnte schwere außenpolitische Folgen für Russland nach sich ziehen. Die Reaktion aus Israel folgte postwendend – und fiel erwartungsgemäß schockiert und empört aus. Nun fordert das Herz der jüdischen Glaubensgemeinschaft Konsequenzen.

Das israelische Außenministerium wünscht sich eine Entschuldigung von der Regierung in Moskau und teilt mit, den russischen Botschafter zu einem „harten Gespräch“ einbestellt zu haben.

Premierminister Naftali Bennett zeigte sich brüskiert und strafte Lawrows Aussage als “dreiste Lügen” ab: “Solche Lügen sollen die Juden selbst der entsetzlichsten Verbrechen der Geschichte anklagen und damit die Unterdrücker Israels von ihrer Verantwortung befreien”, sagte Bennett und fügte hinzu, dass er die Aussage des russischen Außenministers sehr “ernst” betrachte.

Israels Außenminister Jair Lapid sprach am Montag von einer “unverzeihlichen, skandalösen Äußerung, einem schrecklichen historischen Fehler”. Und: “Wir erwarten eine Entschuldigung.” Sollte Moskau dieser Forderung nicht nachkommen, stellt sich die Frage, ob Israel sich trotz aller Vorbehalte doch an den westlichen Sanktionen gegen Russland beteiligen könnte.

Israel hat traditionell sowohl zu Russland als auch zur Ukraine gute Beziehungen. Seit Beginn des russischen Angriffs bemüht sich die Regierung um eine Vermittlungsbemühung.