Das Regime von Xi Jinping lenkt ein: In China werden jetzt trotz hoher Infektionszahlen immer mehr Corona-Auflagen gelockert, wie dtv berichtet. In der Hauptstadt Peking wurden Teststationen geschlossen und abgebaut. Für den Gang in den Supermarkt ist kein negativer Test mehr nötig, ab Montag darf auch die U-Bahn ohne einen solchen Nachweis wieder genutzt werden. Zum Betreten von Büros und anderer Gebäude muss aber nach wie vor vorgelegt werden, dass keine Corona-Infektion vorliegt. Auch in der 17-Millionen-Metropole Shenzen darf der öffentliche Nahverkehr wieder ohne Corona-Test genutzt werden, der Zugang zu Parks ist ebenfalls ohne Auflagen möglich. Die Städte Chengdu und Tianjin hatten dies bereits angekündigt.

Keine wirkliche Abkehr von der Null-Covid-Strategie

Am vergangenen Wochenende hatte es in vielen Städten Chinas massive Proteste und Ausschreitungen wegen der rigorosen Null-Covid-Politik von Präsident Xi Jinping gegeben – in China eigentlich eine Seltenheit. Vor allem die unsäglich langen landesweiten Lockdowns trieben die Chinesen auf die Barrikaden. Obendrein bremsten diese die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt aus. Das für dieses Jahr erwartete Wachstum dürfte eines der schwächsten seit fast einem halben Jahrhundert sein. Ein scheint das Regime aber offenbar einzulenken.

Laut Experten handelt es sich bei den Lockerungen aber nicht um eine grundlegende Änderung der Corona-Politik Pekings. Eine Abkehr von der Null-Covid-Strategie sei nicht vor März zu erwarten. Eine der Voraussetzungen sei ein Erfolg der kürzlich intensivierten Impfkampagne bei Älteren. “Es geht viel mehr darum, zu optimieren und Kosten zu sparen”, heißt es in einer Einschätzung des Wirtschaftsforschungsunternehmens Capital Economics. “Das Ziel ist immer noch, die Zahl der Fälle nahe null zu bringen.”