Aleksandar Aamodt Kilde hat seinen zweiten Sieg in Wengen perfekt gemacht. Nur knapp 24 Stunden nach seinem Erfolg im Super-G sicherte sich der Norweger auch den Sieg in der Abfahrt. Auf verkürzter Strecke konnte er bei den 93. Lauberhornrennen darüber hinaus seinen Vorjahressieg wiederholen. Seine Zeit von 1:43,14 Minuten war für den Schweizer Marco Odermatt (+0,88 Sek.) unantastbar, Dritter wurde der Italiener Mattia Casse (+1,01). Vincent Kriechmayr (+1,15) war erneut Vierter, Marco Schwarz (+1,29) beim Debüt Sechster.

Der Kärntner legte bei seiner ersten Abfahrt im Weltcup mit der Startnummer 31 eine solide Leistung an den Tag.  “Ich bin selber ein bisschen sprachlos”, meinte Schwarz im ORF-Interview. “Von ganz oben wäre ich nicht gefahren. Aber heute die verkürzte Abfahrt – das war die richtige Entscheidung.” Daniel Hemetsberger (+1,93) rangierte nach 39 gestarteten Läufern auf dem 14. Platz, Otmar Striedinger (+2,03) war 17. Unmittelbar hinter Kriechmayr belegte Beat Feuz, der seine letzte Wengen-Abfahrt bestritt, den fünften Platz.

Kriechmayr lässt im Mittelteil zu viel Zeit liegen

Kriechmayr hatte zwar einen furiosen Start, verlor allerdings im Mittelteil zu viel Zeit. “Es war einfach ein bisschen zu fehlerhaft, von der Linie oft ein bisschen zu direkt. Ich habe gewusst, ich habe den Canadian Corner nicht ganz optimal erwischt, dann habe ich versucht, über die Linie zu riskieren. Das funktioniert leider nicht, ich bin oft in den Grieß rausgekommen”, sagte der Oberösterreicher. “Schade, weil bis dahin war es ein vernünftiges Rennen.” Der Speed hätte gepasst, betonte Kriechmayr. “Der zweite Platz wäre leicht möglich gewesen.”

Hemetsberger hatte ähnliche Probleme. “Nach dem Haneggschuss hat es mich ein bisschen rausgerückt, dann war ich eine Spur zu gerade”, erklärte er. “Wenn man einen halben Meter rauskommt, ist dann das grießige Rausgerutschte. Genau da bin ich hingekommen, dann hat es mich noch einmal einen halben Meter nach außen verrückt.”