Die Gemüter gingen hoch, als die Behörden ausgerechnet am Silvesterabend den eben erst von Martin Ho übernommenen und neu eröffneten Szeneclub “Take Five” in Kitzbühel dicht machten – und das offenbar aufgrund einer “Lappalie”, wie der Szenegastronom nun aufklärt. So kommt es auch, dass das Comeback des “Take Five” bereits am morgigen Mittwoch, dem 5. Jänner bevorsteht – und die Behörden sich einen peinlichen Formfehler eingestehen müssen.

Peinlicher Fehler führte zu Silvester-Eklat

Was war passiert? Nachdem der Top-Szenegastronom das Take Five im vergangenen Jahr übernommen hatte, verzögerte sich die Eröffnung durch den vorweihnachtlichen Lockdown zwar, knapp vor Weihnachten startete er legendäre Club in Kitz dann doch in einen sehr sanften Soft-Opening-Betrieb – soweit dies im Rahmen der stark beschränkten Möglichkeiten durch die auf 22 Uhr vorverlegte Sperrstunde möglich war, betont Ho. Sämtliche Covid-19-Vorgaben seien “strikt eingehalten, 2G-Kontrollen minutiös durchgeführt, die Sperrstunde exakt eingehalten, ein umfangreiches Präventionskonzept ausgearbeitet und Tische nur gegen Reservierung mit detaillierter Kontaktdatenerfassung vergeben” worden, erklärt der Chef der Dots-Group. Dies war auch zu Silvester nicht anders – und dennoch stand am 31. Dezember 2021 ein Beamter der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel vor der Tür des “Take Five” und – und ordnete prompt die Schließung des Clubs an.

Grund hierfür war nicht etwa ein Vergehen gegen die Covid-19-Verordnungen – “die strikt eingehalten wurden, oder fehlende Betriebsanlagengenehmigungen, die seit 35 Jahren vorliegen”, wird Ho nicht müde zu betonen. Nein, die Ursache für den Silvester-Eklat war vielmehr ein “kleiner Formalfehler, den sowohl Martin Ho als auch der Tourismusobmann von Kitzbühel, Christian Harisch, scharf kritisieren: Aufgrund der GECKO-Chaos-Verordnungen und der Feiertage wurde die Anmeldung des gewerberechtlichen Geschäftsführers des “Take Five” verspätet übermittelt.

Kitz-Tourismuschef Harisch: "Fingerspitzengefühl und nicht willkürliche Machtdemonstrationen gefragt!"

“Der Tourismus und die Gastronomie durchleben die schwierigste Situation in ihrer Geschichte. Es ist sehr eigenartig, dass die Behörde genau am Silvesterabend ein Lokal wegen eines kleinen Formalfehlers schließt. Diese willkürliche Machtdemonstration von Beamten verursacht einen enormen wirtschaftlichen Schaden in einer Saison, in der alle Gastronominnen und Gastronomen ums Überleben kämpfen“, sagt Harisch. Er ergänzt: “Gerade jetzt sollten Unternehmerinnen und Unternehmer etwas Hoffnung schöpfen können. Kitzbühel möchte ein klares Signal aussenden, dass Unternehmertum willkommen ist und gebraucht wird. An den Betrieben hängen Arbeitsplätze und touristische Wertschöpfung. Von den Behörden wäre etwas Fingerspitzengefühl und nicht willkürliche Machtdemonstrationen gefragt!”

"Take Five" sperrt nach Formalfehler am Mittwoch wieder auf

Mittlerweile habe sich die Erkenntnis, dass es sich hier um einen Formalfehler gehandelt hat, auch bei der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel durchgesetzt, erklären Ho und Harisch in einer Aussendung. Schon am Montag wurde die unverzüglich übermittelte Anmeldung des gewerberechtlichen Geschäftsführers überprüft, in der Folge wurde die Sperre des “Take Five” dann am Dienstagvormittag aufgehoben. Ab Mittwoch öffnet die Institution des Kitzbüheler Nachlebens wieder – mit einem bitteren Nachgeschmack für den Betreiber: “Der hohe finanzielle Schaden, der durch den übereilig und willkürlich handelnden Beamten entstanden ist, wird in dieser herausfordernden Saison kaum mehr gutzumachen sein”, merkt Martin Ho an.

“Wir sperren das ‘Take Five’ am Mittwoch unter Einhaltung aller Covid-19-Verordnungen wieder auf. Trotz des unverständlichen Vorgehens der Behörde, die ganz offensichtlich kein Verständnis für die großen Herausforderungen an Wirtschaftstreibende durch die Pandemie hat, möchten wir das Beste aus dieser unberechenbaren und wirtschaftlich sehr schwierigen Saison machen. Wir sind in Kitzbühel angekommen, um die Tradition des ‘Take Five’ fortzuführen und gemeinsam mit der Hotellerie und Gastronomie an einem Strang zu ziehen“, so Ho.

Ho wundert sich über das Vorgehen der Behörden

Besonders verwundert zeigt sich der Unternehmer nach all dem Trubel aber über den Zeitpunkt der temporären Schließung des “Take Five“ ausgerechnet am Silvesterabend: “Durch die strenge Einhaltung der 2G-Regel bieten wir den Rahmen für sichere Konsumation. Hunderte Gäste wurden am Silvesterabend durch das willkürliche Machtgehabe der Behörde in den unkontrollierten privaten Raum gedrängt. Für manche Beamte scheinen kleine Formalitäten wichtiger zu sein als der Schutz der Menschen vor Covid-19. Mangelnde Kulanz und Kleingeistigkeit können sich auch zum Treiber der Infektionszahlen entwickeln. Etwas mehr Weitsicht wäre im gesundheitlichen Interesse aller Gäste gelegen!”, so Ho abschließend.