Diese Reaktionen waren in Russland zu erwarten: Der Bombenanschlag auf die Journalistin und Putin-Propagandistin Darya Dugina (29) bei Moskau, sorgt für eine gewaltige Welle der Empörung bei den russischen Social-media-Usern – viele von ihnen fordern “sofortige Vergeltungsaktionen” der russischen Streitkräfte gegen die Ukraine.

So veröffentlicht eine Telegram-Seite der russischen Propaganda wenige Stunden nach der Bombenexplosion in der Nacht auf heute: “Das ist ein Terroranschlag, der nicht unbeantwortet bleiben sollte.” Eine andere russische Telegram-Seite veröffentlicht den Screenshot einer Social-media-Seite eines ukrainischen TV-Senders: Dort schießen die Zahlen der Likes und “Daumen nach oben” der ukrainischen User unter dem Beitrag vom Tod von Darya Dugina durch die Decke.

"Der Terroranschlag sollte nicht unbeantwortet bleiben", fordern russische Poster.

Nutzt der Kreml jetzt die Rache-Stimmung für massivere Militärschläge?

Diese dramatische Zunahme der Aggression in der breiten Öffentlichkeit gegen die Ukraine dürfte dem Kreml nicht ganz ungelegen kommen: Die Planer des Attentats auf die Tochter des Rechtspopulisten Alexander Dugin erreichten zwar mit diesem Mord eine Verunsicherung des engeren Umfelds des Präsidenten der Russischen Föderation, doch nun auch eine weitere Einigung der russischen Bevölkerung hinter Putin. Der Präsident könnte diese Stimmung vielleicht für wesentlich größere Militärschläge als in den vergangenen sechs Monaten nutzen – so war bisher nur ein geringer Teil der russischen Luftstreitkräfte im Einsatz, Kiew etwa blieb von wirklich massiven Luft- und Raketen-Angriffen verschont.

Auf den russischen Telegram-Seiten wird das Ergebnis der Ermittlungen nicht abgewartet: Für fast alle User steht fest, dass die Ukraine und westliche Nachrichtendienste hinter dem Bombenanschlag stecken, der in der Nacht auf heute den siebensitzigen “Toyota Prado”-Geländewagen von Darya Dugin zerfetzte. Besonders tragisch: Alexander Dugin, der Vater der Journalistin, fuhr mit seinem Wagen nur wenige Meter hinter ihr – er musste mitansehen, wie seine Tochter in den Flammen verbrannte.

Auf russischen Telegram-Seiten zu finden: das Posting eines ukrainischen TV-Senders mit tausenden "Likes" für den Tod der russischen Journalistin und Propagandistin.
Darya Dugin (29) starb in ihrem "Toyota Prado"-SUV.
Präsidenten-Berater und Rechtspopulist Alexander Dugin mit seiner Tochter Darya.