Dass die ÖVP bei der Niederösterreich-Wahl unter 40 Prozent gefallen ist, überrascht den eXXpress-Kolumnisten und Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier nicht: „Das war in Niederösterreich zu erwarten. Die Kurz-Wähler von der vorigen Wahl haben die ÖVP wieder verlassen. Davon hätte man von vornherein ausgehen müssen.“ Eine generelle Unsicherheit gegenüber diesem Staat und seiner Verlässlichkeit ortet Polit-Experte Ralph Schöllhammer (Webster University). „Die Umfragen zeigen: Der Zukunftspessimismus nimmt zu. Gerade bei einer staatstragenden Partei hinterlässt das Spuren.“

Hauptschuld ist die schlechte Performance der SPÖ-Zentrale

Das Rezept von Sebastian Kurz sei so simpel wie genial gewesen, meint Schöllhammer. Er gab den Wählern die Möglichkeit, gegen Massenmigration zu stimmen, ohne sich deshalb Rechtsaußen positionieren zu müssen. Es werde sich zeigen, ob die FPÖ daraus die richtigen Schlüsse ziehen wird. Wenn sie  vom Parteichef Herbert Kickl abwärts staatstragender agieren würde, könnte sie noch mehr Zuspruch erhalten.

Besonders bemerkenswert ist für Heinzlmaier das katastrophale Abschneiden der SPÖ. Die Schuld gibt er dafür der Parteizentrale: „Die niederösterreichische SPÖ hat zurecht darauf verwiesen, dass sie unter der schlechten Performance in Wien zu leiden hat.“ Dazu Schöllhammer: „Die Partei muss zu sich selbst finden. Was will sie sein? links der Mitte oder sozialistisch rechts der Mitte à la Sahra Wagenknecht?“ Wer auch immer sich bei den Sozialdemokraten zu Wort meldet: Jeder sage was anderes, es bestünden permanent Widersprüche, ob zwischen Partei-Chefin, Sozialistischer Jugend, Landeshauptmann Doskozil, dem Traiskirchner Bürgermeister Babler oder dem Landeshauptmann von Kärnten Kaiser. Tirol-Chef Dornauer  ließ sich unterdessen kürzlich mit dem Innenminister fotografieren – ein Signal, das auch nicht Recht zur Dauerkritik an der ÖVP auf Bundesebene passt.

Kakophonie der SPÖ für den Wähler nicht zu verstehen

„Wichtig, die Kommunikation unter Kontrolle zu haben“, sagt Heinzlmaier. „Es herrscht eine Kakophonie. Für den Wähler ist diese Paartei nicht mehr zu verstehen. Partei zerfällt in lauter Teil-Bestsandteile. Es gibt kein starkes Zentrum, deshalb eskaliert die Peripherie. In den Ländern hat man keinen Respekt vor der Führung“, analysiert der SPÖ-Insider.

Diese und noch viele andere Themen werden bei „Nachtflug“ diesmal analysiert, darunter auch die Rolle der Impfpflicht, die für viele Niederösterreicher sehr wohl eine wichtige Rolle gespielt hat, in der Wahlnacht aber kaum erwähnt worden ist. Es wird wie immer offen und ehrlich diskutiert!

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