Wenige Branchen sind so von Mythen, Glanz und Glamour umwoben wie die Modewelt. Schöne Menschen die edle Kreationen aus luxuriösen Stoffen auf den Laufstegen der Metropolen dieser Welt präsentieren, sich für Shootings mit Starfotografen an atemberaubenden Locations räkeln und dann noch die Cover der begehrtesten Hochglanzmagazine zieren und ein Jetset-Leben führen, von dem “Otto Normalverbraucher” nur träumen kann. Doch auch in der Welt der Fashion ist längst nicht alles Gold, was glänzt – und das Image des perfekten Lebens in der Modewelt wird nicht erst seit den Skandalen rund um das Unterwäschelabel Victoria’ Secret, dessen Stücke und “Flügel” zu tragen einst als der ultimative Ritterschlag für Models galt, heftig demontiert. Denn hinter den Kulissen der Fashion-Industrie herrscht ein rauher Ton – und “Blut, Schweiß und Tränen” kratzen als Beschreibung der Arbeitsbedingungen für Models nur an der Oberfläche der Tatsachen. Das beweisen nun auch einmal mehr die höchst kontroversen Aussagen eines Mannes, der ja wohl wissen muss, wovon er spricht: Star-Designer Wolfgang Joop (76).

Dieser plauderte nämlich unlängst im Rahmen eines Interviews mit dem deutschen “Spiegel” aus dem Nähkästchen – und schockte mit seinen Aussagen nicht nur den interviewenden Journalisten schwer. Stein des Anstoßes war ein vermeintlich unverfängliches Thema: Die Tränen, die Joop vergoss, als er das Begräbnis seines ehemaligen Kollegen, Modezar Karl Lagerfeld, stand. Als Joop ausholte, um zu erläutern, warum genau er weinte, muss man aber auch wirklich schlucken: “Ich habe bei Lagerfelds Tod geweint, weil diese Welt (die Modewelt in ihrer “goldenen Ära” der Topmodels rund um Klaudia Schiffer, Naomi Campbell und Co., Anm.) so wundervoll frivol und frigide war. Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten”, führte Joop aus.

Als der “Spiegel”-Journalist entsetzt meinte, dass das doch “fürchterlich” sei, entgegnete Joop darauf nur: “Ja. Aber wirklich schön ist die Modewelt nur, wenn es auch die Sünde gibt.” Was soll man dazu noch sagen…

Karl Lagerfeld war eine Ikone der Modewelt - aber nicht unumstrittenAPA/ADP/Niklas Hallen
Wolfgang Joop mit Heidi KlumAFP PHOTO / ODD ANDERSEN
Wolfgang Joop plaudert Dinge aus dem Designer-Nähkästchen, die so niemand wissen wollte..APA / Hans Punz
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Kommentare

  • David sagt:

    Solche Frauen zwingt in der Regel niemand mit vorgehaltener Waffe dazu. Die machen das freiwillig und aus wirtschaftlichem Interesse. Gilt übrigens auch für männliche Models. Als lassts mich in Ruhe mit dieser heuchlerischen Empörung.

  • Theophil sagt:

    Angebot und Nachfrage. Die meisten verkaufen sich langfristig (Ehe) und machen dabei, wenn sie clever sind, kein schlechtes Geschäft.

  • Belinda sagt:

    Wir wurden weder verkauft, noch gezwungen. Es wurden uns nur Kontakte vermittelt. Viele meiner ehemaligen Model-Kolleginnen sind heute mit angesehenen und erfolgreichen Männern glücklich verheiratet.
    Wovor man uns jedoch gewarnt hat: Geht nicht in ein arabisches Land.

    1. Michael sagt:

      Sorry wie abscheulich ist das alles . Auch heute glauben noch einige , das Models Freiwild sind – nicht nur Designer – auch alternde immer auf jung machende Society Journalisten und Filmproduzenten. Und ja das gibts nicht nur im
      Ausland – aber solche Typen gibts auch in Österreich . Die – komm Mädel tun wir was – ich bring dich ins Fernsehtour – zieht 2021 nicht mehr . Wird Zeit das öffentlich zu thematisieren !

      1. Hannes sagt:

        Ihr seid doch alle Träumer! Diese Models haben doch mitgemacht. Da jetzt was groß zu diskutieren ust lächerlich.

  • Creator sagt:

    Sein Gesicht spricht doch Bände. Seit Jeffrey Epstein auch keine Neuigkeit.

  • Cath sagt:

    Einfach nur widerlich dieser Mensch.

  • fewe sagt:

    Ja, das kenne ich auch so aus erster Hand von einem Model. Und zwar sogar genau so mit den Zimmerschlüsseln im Hotel. Die, die mir das erzählt hatte, hatte das Glück, dass ihr Freund in der Modebranche recht bedeutend war und sie daher davon verschont wurde.

    Frivol ist schon gut und lustig, aber nur wenn beide Seiten Spaß daran haben und beide Seiten das wirklich wollen. So ist es aber nicht frivol sondern armselig und widerwärtig.

  • Herr Grau sagt:

    Naja, der Joop ist ja nun mal an Frauen nicht so wirklich interessiert und die Geschichte wäre vielleicht noch pikanter wenn berichtet würde, wie viele Burschen, die von der Modelkarriere träumten, von diesen Designern und deren Handlangern “vermittelt” wurden, um zu beweisen, wie “smart” sie sind.

    Andernfalls können man ja auch auf sie verzichten.

    1. Krokodil sagt:

      Moderne Sklaverei. Einfach nur widerwärtig und menschenverachtend.