Über die Attacke sagt der Tierfilmer: „Es ging wahnsinnig schnell, ich habe den Bären nicht kommen hören. Er kam so aus den Büschen raus. Ich hab noch im letzten Moment instinktiv das Stativ hoch gerissen. Habe dem Bären sogar noch einen Fuß von dem Stativ ins Maul rein gerammt. Es gab einen Schlag. Es flog alles durch die Gegend. Dann lag ich schon am Boden.“

Und weiter: „Der Bär war über mir. Ich habe nur instinktiv meinen Nacken und meinen Kopf versucht, zu schützen. Bisse hier oben in den Arm rein, ich dachte, der Oberarm ist gebrochen.“

Die Bären-Attacke ereignete sich in den Karpaten, einem etwa 1300 Kilometer langen Gebirge, das sich über Mittel-, Ost- und Südosteuropa erstreckt. Neben Wölfen und Luchsen wimmelt es dort von Bären.

Dieser Riss in der Jacke zeigt die Wucht, mit der das Raubtier angriffFoto: Privat

Kieling: „Dem Bären geht es gut, er ist nur seinem Instinkt gefolgt“

Trotz der blutigen Attacke hat Kieling für seinen tierischen Angreifer Verständnis: „Dem Bären geht es gut, er ist nur seinem Instinkt gefolgt“, so Kieling. Erst danach findet er Worte für sich selbst: „Mir geht es auch wieder ganz ok!“

Mittlerweile hat Kieling auch ein Video-Statement veröffentlicht – auch darin verteidigt er den Bären: „Ich bin in seinen Lebensraum eingedrungen, tief in die Wildnis. Dort, wo normalerweise auch keine normalen Menschen hingehen, auch keine Wanderer. So, und dann ist es eben eskaliert. Konnte passieren, hätte nicht sein müssen, aber es war nunmal so.“

Erst vor einem Monat wurde der Tierfilmer von einer Giftschlange im afrikanischen Namibia gebissen. Kieling gilt in Deutschland als einer der bekanntesten Naturschützer und -Experten.

In den Karpaten wimmelt es nur so von Bären
Kieling mit einer GiftschlangeFoto: ZDF