Während die ukrainische Regierung um Präsident Wolodymyr Selenskyj noch von den Raketenangriffen auf Kiew und andere Stadtzentren geschockt ist, droht bereits die nächste Verschärfung der Lage für die Ukraine: Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko (68) lässt über seine staatliche Nachrichtenagentur Belta verbreiten, dass die ukrainischen Streitkräfte einen Präventivangriff auf Weißrussland vorbereiten würden.

“Ich habe bereits gesagt, dass die Ukraine nicht nur darüber diskutiert, sondern konkret Angriffe auf Weißrussland plant”, sagte Lukaschenko, ein seit Jahren enger Verbündeter Moskaus.

Keine gute Entwicklung für den Präsidenten in Kiew: Wolodymyr Selenskyj.

Lukaschenko könnte 289.000 Reservisten mobilisieren

Um diesem Angriff zuvorzukommen, werden die weißrussischen Streitkräfte nun eine gemeinsame Armee-Gruppe mit russischen Einheiten bilden.

Diese Entwicklung bringt die Ukraine in massive Probleme: Die Regierung in Kiew muss nun tatsächlich auch einen Einmarsch in ihr Staatsgebiet aus dem Norden als realistische Bedrohung kalkulieren, während im Osten und Südosten des Landes bei den zahlreichen Schlachten im Donbass-Gebiet tausende ukrainische Soldaten gefallen oder verwundet worden sind – und auch nicht von diesem noch immer akut bedrohten Frontabschnitt abzuziehen sind.

Die weißrussische Armee verfügt über 45.000 aktive Soldaten und kann binnen weniger Tage 289.000 Reservisten mobilisieren. Zusätzlich ist Lukaschenkos Armee mit 537 Kampfpanzern vom älteren Typ T-72 ausgerüstet sowie mit zwei Staffeln MiG-29-Kampfjets (insgesamt 39 Flugzeuge) und auch mit 480 Artillerie-Systemen.

Alexander Lukaschenko an der Karte von Weißrussland und der Ukraine.