Russische Ex-Generäle und Politiker sprechen offen in TV-Sendungen über eine komplette “Auslöschung” der Ukraine, Kriegsverbercher-Tribunale, Angriffe auf Polen oder die baltischen Staaten und sogar über die Entführung von NATO-Ministern: Die Stimmung in Moskau sieht nicht danach aus, dass der Kreml möglichst rasch in ernsthafte Friedensverhandlungen einsteigen will.

Jetzt will die russische Regierung mit einem weiteren Szenario den EU- und NATO-Regierungschefs klarmachen, dass die Lage ernst sei: Die russischen Atom-Streitkräfte führten nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax in der nordöstlich von Moskau gelegenen Provinz Iwanowo Truppenübungen durch. 1000 Soldaten würden umfangreiche Manöver mit mehr 100 Einsatzfahrzeugen abhalten, darunter auch Trägerraketen für ballistische Interkontinentalraketen vom Typ “Jars”, berichtet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Aktuell: Tests mit nuklear bestückbaren Boden-Boden-Raketen.

Auch Übungen in Kaliningrad

Die Drohung der russischen Seite mit Atomwaffen ist nicht neu: Erst vor wenigen Wochen im Mai ließ das Streitkräfte-Kommando sogar in der russischen Exklave Kaliningrad (Königsberg) mobile Nuklearwaffen durch die Straßen fahren und auch Abschüsse trainieren. Kaliningrad an der Ostsee gilt als “unsinkbarer Flugzeugträger” Moskaus inmitten von NATO-Staaten.