Nach massiven russischen Raketenangriffen am Montag ist die Ukraine zu Notabschaltungen übergegangen, um ihr ohnehin bereits arg in Mitleidenschaft gezogenes Stromnetz zu stabilisieren, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte.

Er sagte, viele ukrainische Regionen seien betroffen. Die lokalen Behörden warnten, dass die Hälfte der Region Kiew in den kommenden Tagen ohne Strom sein werde.

In der Nacht von Montag auf Dienstag schlugen weitere Raketen in der Nähe der südlichen Stadt Saporischschja in kritische Infrastruktur und Wohnhäuser ein, wie regionale Behörden mitteilten. Es wurden keine Todesopfer gemeldet. Bei den Raketenangriffen am Montag waren vier Menschen getötet worden.

In der Ukraine herrschen derzeit in vielen Regionen Schnee und Minustemperaturen, Millionen Menschen sind ohne Strom und fließendes Wasser. Es wird befürchtet, dass viele Menschen an Unterkühlung sterben könnten.

Einmal mehr war die Energieinfrastruktur der Ukraine Ziel der russischen RaketenangriffeQuelle: EPA

Am Montag wurden 70 russische Raketen auf die Ukraine abgefeuert

In seiner Videoansprache am späten Montag sagte Präsident Selenskyj, dass am Montag 70 russische Raketen abgefeuert worden seien. Die meisten seien von der ukrainischen Raketenabwehr abgeschossen worden. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden bei dem „massiven Schlag mit Hochpräzisionswaffen“ alle 17 vorgesehenen Ziele getroffen.

Selenskyj versprach, dass die Behörden “alles tun werden, um die Stabilität wiederherzustellen”. Er machte darauf aufmerksam, dass die Stromversorgung auch im benachbarten Moldawien beeinträchtigt sei, was beweise, dass Russlands Vorgehen “nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine, sondern für unsere gesamte Region” sei.

Die Angriffe vom Montag waren der achte massive Raketenangriff Russlands innerhalb von acht Wochen.