Dass es bei der Wiener SPÖ aktuell besonders rund laufe, wäre wohl gelogen: Nur eine Woche nach dem Auffliegen des Finanzdesasters bei der städtischen Wien Energie und den dann folgenden vielen Erklärungsversuchen zum Milliarden-Debakel lieferte nun auch ein roter Bezirksrat einen Beitrag auf der Social-media-Plattform Twitter, der nicht wirklich ein gutes Licht auf die Wiener Sozialdemokratie wirft.

Wilhelm Holzgruber, der Leiter der IT der Wiener SPÖ und somit Bürgermeister Michael Ludwigs wichtigster EDV-Experte, nutzte den tragischen Absturz einer österreichischen Privatmaschine vor Lettland für die Frage auf Twitter, ob es denn “Nehammer, Sachslehner und Brunner” gewesen seien, die in der Ostsee starben.

Dieses Posting von Holzgruber (SPÖ) sorgte für ziemlich viel Aufregung.

SPÖ-EDV-Chef schreibt über "geheime Mission"

Auch wenn viele andere Twitter-User diese irritierende Frage so interpretierten, dass Holzgruber dem Bundeskanzler (einem zweifachen Vater), der ÖVP-Generalsekretärin und dem Finanzminister den Tod wünsche, behauptet Ludwigs IT-Chef auf Anfrage des eXXpress etwas anderes: “Von wünschen war nicht die Rede! Das tu ich auch weiterhin NICHT! Ich wünsche NIEMANDEM den Tod.”

Holzgruber weiter: Es sei “allein die Sorge um die Stabilität der österreichischen Regierungsspitze” gewesen, die ihn zu diesem Tweet veranlasst hätte. Zitat: “Es könnte ja eine geheime Mission zur Suche nach Gaslieferungen gewesen sein, oder zur Abklärung des Verhaltens gegenüber den Sanktionen gegen Putin. Weil sooo eindeutig ist da die Haltung der ÖVP nicht.”

Der Wiener Landtagspräsident Mabnfred Juraczka (ÖVP) sieht das etwas anders, er schrieb Holzgruber auf Twitter: “Gratulation zu ihrem sehr ,geschmackvollen’ Tweet. Wie tief sitzt ihr Hass eigentlich?” Für viele weitere User war ebenfalls ziemlich klar, warum Ludwigs EDV-Chef mit seinem Tweet Bundeskanzler Karl Nehammer in Verbindung mit dem Todesflug bringen wollte.

Wiens Bürgermeister hat nun nicht nur eine dringend zu erledigende Personalentscheidung – die Ablöse der spekulierenden Wien-Energie-Manager – auf dem Schreibtisch, sondern auch noch eine zweite Causa.

So reagierte Manfred Juraczka, Präsident des Wiener Landtags, auf das Statement von Ludwigs EDV-Chef
In massiven Problemen: Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig