Am 1. April hatte der Pianist Igor Levit ein Foto von seinem Flügel mit Klavierschemel gepostet, auf dem eine Flasche steht. Er ließ die Leser raten, womit er gerade beschäftigt ist. Der überraschendste Kommentar kam nach Mitternacht vom offiziellen Twitteraccount des ZDF-Fernsehrats: “Sieht ein bisschen aus wie anal intruding bei der Arbeit. Könnte aber auch Beethovens 1. Klavierkonzert sein!?”

Das sorgte bei den Usern für hochgezogene Augenbrauen.

Im ZDF-Fernsehrat sind seit seiner Gründung 1961 Vertreter des Bundes und der Landesregierungen vertreten, ebenso der evangelischen und katholischen Kirche, des Zentralrats der Juden, der Beamten, des Handwerks und anderer gesellschaftsrelevanter Gruppen.

Der twittende Fernsehrat blieb anonym

Doch hier war noch nicht Schluss. Auf den Hinweis Levits “Ihr sollt nicht so viel Alkohol trinken!!”, antwortete der nachtaktive Fernsehrat wenig später: “Auch nicht, um arbeitsfähig zu bleiben? Machst du doch auch!”

Wenig später legte der feucht-fröhlicher Sender-Berater noch einmal nach und ließ keinen Zweifel über seinen Pegelstand: “Also eins ist ja mal klar: Der #Fernsehrat ist so breit und so bunt wie unsere #Gesellschaft! (Na ok, im Moment ist er vor allem breit)”.

Tweet wurde nicht gelöscht - Entschuldigung einen Tag später

Erst einen Tag später wurde den Verantwortlichen wohl bewusst, was sie angerichtet hatten und meldeten sich “in eigener Sache” auf Twitter zu Wort: “In diesem Account wurde in einer Weise kommuniziert, die den Aufgaben, dem Selbstverständnis und den Gepflogenheiten des Gremiums in keiner Weise gerecht wird. Eine nüchtern-wertschätzende Kommunikation ist Voraussetzung für den Diskurs, für den der Fernsehrat stets eintritt.”

Vor allem das Wort “nüchtern” sorgte in dem Zusammenhang für weitere Lacher.