Wie ein bleierner Schatten hängt der Einsatz von russischen Atomwaffen über dem Krieg in der Ukraine. Immer wieder tönten in den vergangenen Wochen Drohungen aus dem Kreml, dass Russland zum Atomschlag bereit sei. Bei Beratungen der NATO in Brüssel reagierte Generalsekretär Jens Stoltenberg nun neuerlich auf die Drohgebärden aus Moskau. „Putins nukleare Rhetorik ist gefährlich“, betonte der NATO-Chef. Russland wisse, dass ein Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine „schwere Konsequenzen“ nach sich ziehen würde. Putin sei sich zudem bewusst, dass „ein Atomkrieg nicht gewonnen werden kann und nicht ausgetragen werden sollte“. Wie die NATO auf einen Atomschlag Russlands konkret reagieren würde, darauf ging Stoltenberg aber nicht ein. Bereits im Vorfeld der NATO-Beratungen in Brüssel hatte der NATO-Chef angekündigt, dass das Verteidigungsbündnis ein Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen abhalten werde. Die Übung „Steadfast Noon“ soll den Angaben zufolge in der kommenden Woche beginnen.

Kritische Infrastruktur im Energiebereich soll besser überwacht werden

Die NATO-Staaten haben sich laut Stoltenberg außerdem darauf verständigt, die kritische Infrastruktur im Energie- und Unterwasserbereich besser zu überwachen. Zu letzterem zählen auch Datenkabel. Schon jetzt verstärken die Alliierten nach Angaben von Stoltenberg die Schutzmaßnahmen von besonders wichtigen Einrichtungen und den Austausch von Geheimdienstinformationen. In der Nord- und Ostsee sei die Präsenz der NATO nach den mutmaßlichen Sabotageakten gegen die Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verdoppelt worden, erklärte Stoltenberg.