“Bisher kann festgestellt werden, dass es sich um mindestens zwei Tatverdächtige handelt, die als Asylwerber von Afghanistan nach Österreich gekommen sind”, eröffnet Innenminister Nehammer die Pressekonferenz. Einer der beiden kam als unbegleiteter Minderjähriger nach Österreich. Er war bereits vorbestraft und hatte infolge dessen den Status als subsidiär Schutzberechtigten bereits aberkannt bekommen. Dagegen hatte er Beschwerde erhoben. Der zweite Tatverdächtige hat erst dieses Jahr einen Asylantrag gestellt.

“Sollte sich der Verdacht bestätigen, werden die beiden nach Afghanistan abgeschoben”, so Nehammer weiter. “Hier zu bleiben, heißt, sich zu integrieren und sich an die österreichischen Gesetze zu halten.” Damit schießt der ÖVP-Minister direkt gegen die grüne Justizministerin Zadic, die sich erst öffentlich gegen Abschiebungen nach Afghanistan ausgesprochen hatte. Dass Flüchtlinge dorthin gebracht werden, sehe sie sehr kritisch, so Zadic in der Pressekonferenz vergangene Woche. Ohne das Innenministerium direkt anzusprechen, verlangte sie eine Evaluierung und, die entsprechenden Stellungnahmen des UNHCR zu berücksichtigen.

Opfer unter Drogen gesetzt

Laut Nehammer und Polizeipräsident Pürstl gibt es möglicherweise mehrere Mittäter. Das Mädchen kannte die beiden Verdächtigen und hatte diese freiwillig in eine Wohnung begleitet. Dort wurden ihr Pürstl zufolge Drogen verabreicht, es hätten “Straftaten gegen die sexuelle Integrität” stattgefunden. Die näheren Umstände ihres Todes und wie die 13-Jährige auf die Straße kam sind noch unklar. Fest steht, dass das Mädchen in einer unweit vom späteren Auffindungsort der Leiche gelegenen Wohnung ums Leben kam, präzisierte Pürstl.

Bereits am Samstag wurde die Leiche von Leonie entdeckt.APA

Wie eXXpress berichtete, wurde am Wochenende die Leiche der 13-jährigen Leonie in Wien auf einer Grünfläche zwischen Fahrbahnen in Wien Donaustadt an einen Baum gelehnt mit zahlreichen Hämatomen, unter anderem im Halsbereich, gefunden. Reanimationsversuche blieben erfolglos. Das junge Opfer war am Sonntag von den Eltern identifiziert worden. Die Vernehmung der beiden Tatverdächtigen verzögert sich, weil ein Dolmetscher herbeigezogen werden muss, so Polizeipräsident Pürstl.

 

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