Die Regierung hofft nach der heutigen Sitzung des Energie-Krisenkabinetts auf einen Schulterschluss mit der Opposition und die mit August spürbare Wirkung der ersten Entlastungsmaßnahmen. Laut Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) gebe es zudem “gute Nachrichten” bezüglich der Gas-Speicherung. 80 Prozent der Speicherstände sollen in Österreich gefüllt werden – 50 von 76 notwendigen Terawattstunden konnten bereits eingespeichert werden. Damit konnte die “Abhängigkeit von Russland auf unter 50 Prozent gesenkt werden.” Und weiter: “Im März lagen diese noch bei 15 Terawattstunden”. „Wenn das so weiter geht, werden wir nächste Woche 60 Prozent vermelden“, ergänzte Vizekanzler Kogler.

"Russland könnte Gaslieferung komplett abdrehen"

Der Vizekanzler hatte jedoch auch “schlechte Nachrichten”. “Es könnte durchaus geschehen, dass Russland die Gaslieferungen komplett einstellt”, meinte Kogler. Demnach sei es möglich, dass “die kommenden Winter vielleicht noch schwieriger werden”.

Einspeicherung im Gasspeicher Haidach begonnen

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündete zudem, dass seit Montagfrüh auch in Haidach eingespeichert werde. „Jetzt wird in allen Speichern auf österreichischem Staatsgebiet eingespeichert“, teilte Gewessler mit und betonte erneut, dass “im Winter nicht gefroren werden muss”.

Die heutige Sitzung des Energie-Krisenkabinetts

Erste Maßnahmen der "Entlastungswelle"

Gleichzeitig würden mit August auch erste Maßnahmen der “Entlastungswelle” spürbar, betonte Nehammer. Ab 3. August wird die “Sonder-Familienbeihilfe” in Höhe von 180 Euro pro Kind ausbezahlt. Bis Ende August werde außerdem das Modell für die “Strompreisbremse” erarbeitet – anschließend werde man sich auch andere Energieträger ansehen, meinte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

SPÖ forderte sofortigen Energiepreisdeckel

Eher enttäuscht zeigte sich die Opposition nach dem Gipfel. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) bemängelte, dass es keine neuen Vorschläge zur Abfederung der Teuerung gegeben habe. FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin Dagmar Belakowitsch sprach von einem “mageren Ergebnis”, NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger ortete nur “Überschriften”.