Im aktuellen Tauziehen um Strukturreformen im Gesundheitsbereich macht Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) Zusagen schon vor Abschluss der Finanzausgleichsverhandlungen. Man müsse ehrlich und selbstkritisch sein und eingestehen, dass in den vergangenen 15 Jahren viele wichtige Reformen im Gesundheitsbereich verschlafen worden seien, sagte Nehammer. Auch Primärversorgungseinheiten (PVE) will er deutlich pushen, und auch die Medikamentenbevorratung sei ein Thema.

Nehammer im Gespräch mit den JournalistenAPA/GEORG HOCHMUTH

Nehammer gegen Ambulanzgebühren und Einschränkungen gegenüber Wahlärzten

Man rede viel mit der Österreichischen Gesundheitskasse(ÖGK), um rasch in die Umsetzung der Ziele zu kommen. Auch auf die noch anstehenden Finanzausgleichsverhandlungen stehe er positiv gegenüber: „Sie sind auf gutem Weg.“ 

Für die von Teilen der Ärztekammer wieder geforderten Ambulanzgebühren kann sich Nehammer nicht erwärmen, diese hätten sich nicht bewährt. Tatsächlich gehe es aber um die Entlastung der Ambulanzen und Spitäler insgesamt. Gegenüber Einschränkungen für den Wahlarztberuf zeigte er sich skeptisch, denn: “Wahlarzt, das heißt Wahlfreiheit”. Vielmehr gehe es um Attraktivierungsschritte für den kassenärztlichen Bereich, dies werde im Maßnahmenpaket Berücksichtigung finden. Übergeordnetes Ziel sei es, Verbesserungen für die Patienten zu erreichen – speziell für jene, die sich einen Wahlarzt nicht leisten könnten oder wollten.