Die Wiener ÖVP hat eine Dringliche Anfrage zu Strolz’ Bestellung angekündigt. “Einen Parteikollegen und Mitgründer der NEOS mit einem hoch dotierten Beraterposten zu versorgen, zeigt deutlich, wie sehr die NEOS ihre Ideale bereits über Bord geworfen haben”, kritisierte Klubobmann Markus Wölbitsch. Wiederkehr solle lieber “endlich die Probleme in seinen Ressorts anpacken”, forderte Wiens Landesparteichef Karl Mahrer stattdessen Maßnahmen etwa zur Verbesserung der Deutschkenntnisse von Schülern.

Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer kündigte dringliche Anfrage an

FPÖ-Nepp: Pinke Heuchelei

Auch Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp kündigte eine Anfrage an Wiederkehr zum Beratervertrag an. Neben dem Leistungsumfang interessiert er sich für dessen Ausschreibung, Strolz’ Kompetenzen und den konkreten Nutzen des Projekts. Für ihn ist Strolz’ Beauftragung ein “typischer Fall von Freunderlwirtschaft”, sagte er in einer Aussendung. “Damit bestätigt sich einmal mehr die pinke Heuchelei. Denn offensichtlich ist es für das monatliche Einkommen nicht ausreichend, sich in Indien zugedröhnt irgendwelchen schrägen Musikprojekten zu widmen”, so Nepp in Anspielung auf Strolz’ jüngste Projekte.

Will der Sache auf den Grund gehen: Wiens FPÖ-Boss Dominik Nepp

Wiederkehr: "Völlig transparent"

Im Büro des Bildungsstadtrats kann man die Kritik an der Optik von Strolz’ Engagement nicht nachvollziehen, wie gegenüber der APA betont wurde. Wiederkehr habe schließlich “unmittelbar und völlig transparent” dargelegt, wofür Strolz – “ein ausgewiesener Bildungsexperte, der nach dem Ausscheiden aus seiner aktiven Rolle in der Politik intensiv im Bildungsbereich gearbeitet hat” – engagiert wird und was seine Agentur für die geplanten Projekte zur Bildungsinnovation bekommt. “Es wird auch im Sinne der Opposition sein, dass in der Bildung ein wesentlicher Schritt nach vorne gelingt.”