Bis zu 4000 Euro sollen sich österreichische Familien mit der Preisbremse, die SPÖ-Chefin Rendi-Wagner ugemeinsam mit Ex-Kanzler Christian Kern heute präsentierte, ersparen können. Angesprochen auf ein Comeback in die Politik winkte Kern jedoch ab: “Es ist eine solidarische Zusammenarbeit für das Land. Ich habe meine Aufgaben in der Wirtschaft”.

Gemeinsamer Stromeinkauf und Oberpreisgrenze

Die beiden stellten heute ein Modell vor, das schnell Erleichterung für die österreichische Bevölkerung bringen könnte. Der Vorschlag: EU-Mitgliedsstaaten sollen gemeinsam Gas und einkaufen und zu einem geschützten Preis von 50 Euro pro Megawattstunde an die Bevölkerung und die Wirtschaft weitergeben. Das senke Gas- und Strompreise gleichermaßen.

Auch nationales Vorgehen ohne EU ist möglich

Kosten würde den österreichischen Staat diese Maßnahme neun Milliarden Euro. “Ein starker Eingriff in den Markt ist dringend notwendig um größeren Schaden von den Volkswirtschaften abzuwenden”, sagte Rendi-Wagner am Donnerstag. Bei den Unternehmen seien die hohen Energiepreise aufgrund von längerfristigen Verträgen noch gar nicht vollständig angekommen. “Die ganze Wucht wird uns erst erreichen”, so Kern. Die derzeit vorliegenden politischen Vorschläge seien großteils unkoordiniert und “ohne großen Masterplan”, so Kern. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mache man es damit viel zu einfach, Europa einen Gaspreis aufzuerlegen. Sollte die EU die Pläne der SPÖ nicht umsetzen wollen, sei auch ein nationales Vorgehen möglich.

Standen jahrelang Seite an Seite für die Sozialdemokratie: Pamela Rendi-Wagner und Christian Kern.APA/BARBARA GINDL