Südkoreas erste eigene Mondsonde hat spektakuläre Schwarz-Weiß-Fotos von der Rückseite des Erdtrabanten geschickt. Das Koreanische Raumfahrt-Forschungsinstitut Kari veröffentlichte Fotos vom “Tsiolkovsky-Krater”, vom Tal “Vallis Schrödinger” und vom Nebenkrater “Szilard M” auf der erdabgewandten Seite des Mondes. Die Fotos seien im März mit den hochauflösenden Kameras an Bord der Sonde “Danuri”  gemacht worden.

Die Sonde habe den Mond in 100 Kilometern Höhe umkreist. Vier Monate nach dem Start ins All hatte die Mondsonde im vergangenen Dezember ihren Zielorbit erreicht. Das Projekt ist Teil der Pläne Südkoreas für die eigene Weltraumforschung. Eine Aufgabe der Sonde besteht auch darin, mögliche Landeplätze auf dem Mond zu ergründen.

Südkorea plant Mondlandung im Jahr 2032

Laut Südkoreas Raumfahrtzentrum benötigt “Danuri” zwei Stunden für eine Mondumrundung. Ihre eigentliche wissenschaftliche Mission beginnt die Sonde kommenden Monat. Sie soll die Mondoberfläche kartografieren, analysieren und die magnetische Strahlung und die Gammastrahlung messen.

Südkorea hatte im Juni seine erste selbst entwickelte Weltraumrakete ins All geschickt. Um »Danuri« ins All zu bringen, wurde im August aber eine Falcon-9-Rakete des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von US-Milliardär Elon Musk genutzt. In Asien haben bereits China, Japan und Indien fortgeschrittene Weltraumprogramme. Südkorea hat außer der Mondlandung 2032 auch schon eine Mars-Mission im Jahr 2045 im Blick.

Der Mond wendet der Erde immer die gleiche Seite zu. Diese so genannte gebundene Rotation ist kein Zufall. Die starken Gravitationskräfte der Erde bremsen den viel kleineren Mond in seiner Eigenrotation so ab, dass sich die Rotation an die Umlaufzeit angepasst hat.

Der Mond bremst aber auch die Erde etwas ab: Die Gezeitenkraft, die sich sogar im Erdmantel bemerkbar macht, verlangsamt die Rotation der Erde. Jährlich werden die Erdtage durch diese Gezeitenreibung um rund 16 Mikrosekunden (0,016 Millisekunden) länger.