Im Kampf gegen Russland hat der Klima-Staatssekretär der Grünen im deutschen Baden-Württemberg nun eine probate Lösung. Alte Küchenabfälle müsse man ganz genau trennen, den Gestank solle man künftig als etwas positives wahrnehmen, denn: Unter der Abwasch verberge sich ein wahrer “Goldschatz”. Mit einer neuen Erfindung des israelischen Start-Ups “Home Biogas” lässt sich nämlich mit Küchenabfällen wie Kartoffelschalen, alten Bananen oder Kaffeesatz eine kleine Menge an Biogas gewinnen. Die EU finanzierte das Projekt mit.

Beim Mülltrennen "immer an Putin denken"

Andre Baumann gab kürzlich noch weitere Tipps. Man solle beim Müll trennen “immer an Putin denken”, gerade auch dann, wenn es im Sommer mal müffele aus der Abfall-Tonne unter der Spüle. Durch die eigene Produktion des Biogases könne man sich Zukunft unabhängiger von Putin machen, führte er aus. Für besonders engagierte Mülltrenner hat er noch einen weiteren Ratschlag: Diese sollen den Nachbarn “auch mal in die Tonne reingucken” und diese bei falscher Trennung auf ihre Verfehlungen hinweisen. Besonders wichtig sei das Bespitzeln in Mehrfamilienhäusern mit geringer sozialer Kontrolle. Er selbst sei auch ab und zu als “Mülldetektiv” unterwegs, gab er zu.

Bei idealer Verwertung können zwei Prozent des deutschen Gasbedarfs abgedeckt werden

Der Präsident des Entsorgungswirtschaftsverbandes Peter Kurth  rechnete vor, dass bei bester Verwertung von Biomüll zwei Prozent des deutschen Gasbedarfs gedeckt werden könnten. Heruntergebrochen auf Baden-Württemberg rechnet Baumann vor: Derzeit würden 230.000 Menschen mit Strom und Wärme aus Biogas versorgt, im Idealfall könnten es aber 400.000 sein. Bei über 82 Millionen Einwohnern in Deutschland ist dies bisher jedoch kein wirkliches Steckenpferd gegen die Abhängigkeit von russischem Gas.