Einem internationalen Astronautenteam mit Beteiligung aus Österreich ist eine spannende Entdeckung gelungen: die größte Ansammlung vagabundierender Planeten. Dies geschah, als die Forscher ein sonnennahes Sternentstehungsgebiet – “Upper Scorpius Assoziation” – beobachteten.

Die Besonderheit dieser “Vagabunden” ist, sie kreisen um keinen Stern, sondern lassen sich treiben. Es handelt sich quasi um “heimatlose” Planeten. In dieser Studie fand sich nun eine enorm große Anzahl der Planeten, die in der Regel im Alleingang reisen.

170 bisher unbekannte vagabundierende Planeten

Über die Entstehung dieser Einzelgänger-Planeten (free floating planets, FFPs) wird noch gerätselt. Entweder werden sie wie Sterne durch den Gravitationskollaps kleiner Gaswolken gebildet, oder sie entstehen wie Planeten um Sterne, werden dann aber von ihrem Sternsystem ausgeworfen. Um festzustellen, welcher Mechanismus wahrscheinlicher ist, fehlte bisher aber eine größere homogene Probe von FFPs.

Die größte Stichprobe von 170 schwebenden Planeten ist in einem Zeitraum von 20 Jahren entstanden, teilt die Uni Wien in einer Aussendung mit. Von der Erdkugel sind die FFPs rund 400 Lichtjahre entfernt.

Hervorragende Ziele für Folgestudien

Der Fund stelle eine gute Basis für Folgestudien dar. Sollte der Anteil an Einzelgänger-Planeten in anderen Sternentstehungsgebieten ähnlich hoch sein wie in der “Upper Scorpius Assoziation”, könnte es mehrere Milliarden Einzelgänger-Planeten in der Größe des Jupiters geben, die in der Milchstraße ohne Wirtsstern unterwegs sind, betonen die Forscher. Von erdgroßen Planeten könnte es sogar noch viel mehr geben, da diese häufiger vorkämen. (APA/Red.)