Inzwischen müssen sich die Justizwachebeamten in den 28 Haftanstalten des Landes wie Migranten vorkommen. Weil sie als Österreicher in der Minderheit sind, weil sie Deutsch sprechen. Mehr als die Hälfte aller Insassen haben eine fremde Staatsangehörigkeit. Ein Riesenproblem für die Justizverwaltung.

8998 Häftlinge saßen zum 1. Dezember hinter Gittern, nur 48,37 Prozent (4352) davon waren österreichische Staatsbürger. Unter ihnen auch die mit Migrationshintergrund – und mit österreichischem Pass.

1587 Gefangene kamen aus anderen Ländern innerhalb der EU, was 17,64 Prozent entspricht. 2969 (32,99%) stammen nicht aus der EU. Von immerhin 90 Insassen (1%) ist die Staatsangehörigkeit nicht einmal bekannt.

Rund 200 Millionen Euro kosten die ausländischen Straftäter den heimischen Steuerzahler jedes Jahr. Das größte Problem aber: die Resozialisierung: “Wie soll man jemanden resozialisieren, der bei uns noch nie sozialisiert war”, sagte ein Justizwachebeamter aus Niederösterreich zum eXXpress. Das Problem hat auch die Justiz erkannt: “Insbesondere im Hinblick auf eine erfolgreiche Resozialisierung wird die möglichst rasche Überstellung in die Herkunftsstaaten forciert”, heißt es.